Presseerklärung zur Untersuchung Missionare von Mariannhill – Kloster in Maria Veen
Maria Veen – Die Ordensleitung der Mitteleuropäischen Provinz der Missionare von Mariannhill hat die Rechtsanwältinnen Petra Ladenburger und Martina Lörsch als externe Expertinnen mit der unabhängigen Untersuchung von Missbrauchsfällen im Tätigkeitsbereich des Ordens in Reken beauftragt. Hierzu gehören neben dem Kloster selbst auch das ehemalige Internat, das Gymnasium Maria Veen und die Pfarrei.
Gegenstand der Untersuchung ist es, grenzverletzendes Verhalten und sexualisierte Gewalt durch Ordensangehörige oder Angestellte aufzudecken, rechtlich zu bewerten und Ausmaß und Folgen benennen und zu dokumentieren. Untersucht und in einem auf der Homepage des Ordens zugänglichen Abschlussbericht benannt wird auch, wie der Orden und die Schule mit den Betroffenen und den Tätern umgegangen sind und welche Bedingungen und Strukturen Missbrauch ermöglicht haben. Hieraus sollen auch Empfehlungen abgeleitet werden.
Die Untersuchung wird unterstützt vom Aufarbeitungsausschuss der Orden (https://Aufarbeitung-Orden.de) und orientiert sich an den Standards der „Gemeinsamen Erklärung zur verbindlichen Regelung für eine unabhängige Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in Ordensgemeinschaften“, die vom damaligen Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) und der Deutschen Ordensobernkonferenz am 17. Mai 2021 verabschiedet wurde.
Die beiden Rechtsanwältinnen sind seit vielen Jahren schwerpunktmäßig mit der Beratung und Vertretung von Betroffenen sexualisierter Gewalt befasst, führen seit 2016 Anhörungen für die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung Sexuellen Kindesmissbrauchs durch und haben bereits an mehreren Untersuchungen sexuellen Missbrauchs sowohl in katholischen Orden als auch einer evangelischen Kirche mitgearbeitet.
Sie laden Betroffene aber auch Zeitzeugen und Zeitzeuginnen herzlich ein, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen. Sie streben nicht nur an, mit möglichst vielen Betroffenen unmittelbar zu sprechen und ihre Geschichte aufzunehmen, sondern wünschen sich auch eine kritische Begleitung ihrer Untersuchung durch Betroffene. Hierfür haben sie bereits Herrn Martin Schmitz gewonnen, der die Selbsthilfe Rhede/Münster mitbegründet hat.
Alle Angaben Betroffener und von Zeitzeugen und Zeitzeuginnen werden von den Rechtsanwältinnen vertraulich behandelt und nur nach schriftlicher Einwilligungserklärung und inhaltlicher Absprache für den Bericht verwendet. Alle ihnen bekanntgewordenen Daten, sei es in einem persönlichen Gespräch, einem schriftlichen Bericht oder aus den Unterlagen, die der Orden zur Verfügung stellt, werden für den öffentlich zugänglichen Bericht anonymisiert bzw. pseudonymisiert.
Sie können mit den beiden Rechtsanwältinnen schriftlich oder mündlich Kontakt aufnehmen:
Rechtsanwältinnen Petra Ladenburger und Martina Lörsch,
Neusser Str. 455, 50733 Köln
Tel.: 0221-97 31 28 54; Fax: 0221-97 31 28 55
Email: info@ladenburger-loersch.de
Gerne können Sie sich auch zunächst an Herr Schmitz wenden unter: sh-rhede@web.de.