Mariannhiller trauern um Papst Franziskus

Mariannhiller trauern um Papst Franziskus

© 2025 Pater Andreas Rohring CMM

Am Ostermontag, um 7.35 Uhr verstarb Papst Franziskus. Sein Tod ist nur schwer in Worte zu fassen. Die weltweite Trauer ist groß. Auch wir Missionare von Mariannhill trauern.

Papst Franziskus war im Februar 2025 wegen einer beidseitigen Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert worden und in dieser Zeit nach Angaben seiner Ärzte nur knapp dem Tod entgangen. Nach 38 Tagen in der Gemelli-Klinik kehrte er in den Vatikan zurück. Er wirkte bei öffentlichen Auftritten sehr geschwächt und saß zuletzt im Rollstuhl.

Papst Franziskus hatte am Ostersonntag zur großen Freude von Tausenden Gläubigen auf dem Petersplatz bei der Ostermesse der Christenheit frohe Ostern gewünscht. In seiner Osterbotschaft rief er zur Achtung von Religions- und Meinungsfreiheit und zur Befriedung bewaffneter Konflikte auf und warnte vor wachsendem Antisemitismus. Auch spendete er den Segen Urbi et Orbi. Der Segen ist an die Menschen „in der Stadt Rom und im ganzen Erdkreis“ gerichtet.

Papst Franziskus ist an einem Schlaganfall gestorben. Der Vatikan teilte die Todesursache am Montagabend mit. Der Schlaganfall am frühen Morgen habe bei dem 88 Jahre alten Oberhaupt der katholischen Kirche anschließend zum Koma sowie einem irreversiblen Herz-Kreislaufstillstand geführt, hieß es in der Mitteilung nach der offiziellen Feststellung des Todes. In der Erklärung wurde zudem darauf verwiesen, dass Franziskus an mehreren Vorerkrankungen litt. Franziskus starb am Ostermontag in seiner vatikanischen Residenz. „Heute Morgen um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus, in das Haus des Vaters zurückgekehrt“, hieß es in der Vatikan-Mitteilung.

Papst Franziskus‘ am 13. März 2013 begonnenes Pontifikat dauerte etwas länger als zwölf Jahre. Der Argentinier war am 17. Dezember 1936 als Nachfahre italienischer Auswanderer als Jorge Mario Bergoglio in Buenos Aires zur Welt gekommen. Er hatte zunächst die Hoffnung auf Reformen in der katholischen Kirche geweckt. Später wich dieses Gefühl einer gewissen Ernüchterung. Franziskus reformierte zwar die Vatikan-Behörden und gab der Kurie eine neue Verfassung, weitere Reformen versandeten aber.

Der Argentiner war der erste Papst aus Lateinamerika. Er war nach mehr als einem Jahrtausend der erste, der nicht aus Europa kam. Auch sonst hatte Franziskus Alleinstellungsmerkmale. Er war mit 88 Jahren so alt wie kein anderer amtierender Papst seit mehr als einem Jahrhundert. Der erste Jesuit in diesem Amt. Und der erste, der sich den Namen Franziskus gab – als Reminiszenz an Franz von Assisi, den Gründer des Bettelordens der Franziskaner. Auch das war Programm: Franziskus wollte ein Papst der Armen sein, der Schwachen, der Vergessenen, der Vertriebenen. Als erster Papst erhielt Franziskus am 6. Mai 2016 den Aachener Karlspreis. Er forderte daraufhin Europa auf, sich an seine Gründungsideale zu erinnern.

Der israelische Präsident Isaac Herzog würdigte den verstorbenen Papst Franziskus als einen Mann des „tiefen Glaubens, des Friedens und des Mitgefühls„. Der polnische Präsident Andrzej Duda bezeichnete Papst Franziskus als einen „großen Apostel der Barmherzigkeit„. In ihm habe er die Antworten auf die Herausforderungen der modernen Welt gesehen, erklärt Duda. „Ich hatte das Privileg, seine Freundschaft, seinen Rat und seine Lehren zu genießen, die selbst in Zeiten der Prüfung und des Leidens nie aufhörten„, erklärte die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. „Mit einem Herzen voller Trauer verabschieden wir uns vom Heiligen Vater.“