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Eisernes Priesterjubiläum

Eisernes Priesterjubiläum

Pater Adalbert Balling CMM und Pater Christoph Beesten feiern am Donnerstag, 20. Juli 2023, ihr Eisernes Priesterjubliäum. Der Festgottesdienst zu ihren Ehren feiern die beide Jubilare am Sonntag, 23. Juli 2023, im MIssionshaus St. Josef in Reimlingen. Prälat Msgr. Ludwig Gschwind veröffentlichte in den letzten Wochen zwei bemerkenswerte Artikel über die beiden Jubilare:

 

Pater Adalbert L. Balling CMM © 2023 pater andreas rohring cmm

Pater Adalbert Balling beging im Frühjahr seinen 90. Geburtstag. Der Missionar war in Afrika tätig und ist als Bestsellerautor bekannt.

 

Damit hatte keiner der Mitabiturienten von Ludwig Balling gerechnet, dass der etwas schüchterne Bauernbub aus Gaurettersheim bei Giebelstadt (Unterfranken) bei den Missionaren von Mariannhill eintreten würde. 1952 ging Balling nach Mönchsdeggingen im Ries. Bei der Einkleidung erhielt er den Namen Adalbert. Das Studium der Theologie erfolgte an der Universität Würzburg. 1958 empfing Pater Adalbert die Priesterweihe.

 

Seinem Wunsch entsprechend sollte er als Missionar in Südafrika tätig werden. Mit 27 Jahren wurde er Leiter der Missionsstation Embakwe in Rhodesien. In seinen Rundbriefen ließ Pater Adalbert seine Freunde an seinen Sorgen teilnehmen. Er bat sie um ihr Gebet und vergaß nicht, ein Spendenkonto anzugeben. Als er nach sechs Jahre Embakwe verließ, blickte er auf eine erfolgreiche Tätigkeit zurück. Die Oberen hatten für ihn eine neue Aufgabe.

 

Gesucht wurde ein Redakteur für die monatlich erscheinende Zeitschrift „Mariannhill“ und für den jährlich erscheinenden „Mariannhiller Missionskalender“. Seine Rundbriefe aus Afrika empfahlen Pater Balling für diese Aufgabe. Zunächst sollte er eine journalistische Ausbildung erhalten. Doch eine schwere Erkrankung des bisherigen Redakteurs ließ ihm keine lange Zeit der Einarbeitung. Neben einem Volontariat bei der Kölner Kirchenzeitung sorgte er Monat für Monat dafür, dass die Zeitschrift erscheinen konnte. Daraus wurden 34 Jahre, beim „Kalender“ waren es 40 Jahre.

 

Pater Balling hatte mit der Druckerei im Reimlinger Missionshaus seinen eigenen Verlag. Aber es dauerte gar nicht lange, bis andere Verlage Interesse an seinen Artikeln hatten. So entstanden im Laufe der Jahre viele Bücher, allein 120 Mariannhiller Geschenkbände. Einige erzielten hohe Auflagen.

 

Bald jedes Jahr machte sich Pater Balling auf Reisen, um Eindrücke zu sammeln und zu fotografieren. Daraus entstanden seine Reisebücher, die sich großer Beliebtheit erfreuten. Er wagte sich auch an größere Biografien, etwa über den Gründer von Mariannhill, Abt Franz Pfanner, den Baumeister Bruder Nivard, die Märtyrer von Simbabwe und Pater Engelmar Unzeitig, der seliggesprochen wurde.

 

Neben dem Lesekalender gibt es jedes Jahr einen Abreißkalender und einen Kartenkalender mit besinnlichen Texten. Es war immer eine Stärke von Pater Balling, kurze Sinnsprüche zu entdecken. Das gleiche gilt von Märchen aus aller Welt, die er im „Mariannhiller Missionsmagazin (mmm)“ erzählt. Vier Millionen Bücher sind im Lauf der Jahre erschienen.


2015 musste Pater Balling aus gesundheitlichen Gründen Köln verlassen und lebt seitdem in Reimlingen. Seinen 90. Geburtstag konnte er dankbar begehen und auf ein großes schriftstellerisches Lebenswerk zurückschauen. Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Er aber blieb immer der bescheidene Ordensmann, der das Schreiben als Dienst der Verkündigung betrachtet.

Pater Christoph Beesten CMM ©2023 pater andreas rohring cmm

Pater Christoph Beesten hat seinen 90. Geburtstag gefeiert. Ältere Nördlinger werden sich noch an ihn erinnern. Er wurde 1933 im oberschlesischen Ziegenhals geboren. Die Familie kam nach dem Krieg aus Schlesien nach Nördlingen. Der Vater war Tierarzt.

Im Jahr 1958 stand Beesten am Primizaltar in Nördlingen St. Salvator. Nach dem Besuch der Volksschule kam er in das Seminar der Mariannhiller Missionare in Reimlingen. In Reimlingen konnte Beesten nur bis zur sechsten Klasse bleiben, die weiteren Gymnasialklassen besuchte er in Lohr am Main. Dort lebte er im Seminar Aloysianum der Mariannhiller Missionare.

Nach dem Abitur trat er 1952 bei den Mariannhillern ein. Das Noviziat befand sich damals in Mönchsdeggingen. Es schloss sich 1953 das Studium der Philosophie und Theologie an der Universität Würzburg an. Bischof Josef Stangl weihte ihn am 20. Juli 1958 zum Priester. Gerne wäre der Neupriester nach Südafrika in das Missionsgebiet der Mariannhiller aufgebrochen, aber die Oberen benötigten ihn als Lehrer an der Schule in Maria Venn (Münsterland). Die Mariannhiller hatten das ehemalige Trappistenkloster übernommen und wollten es zur Schule ausbauen. Pater Christoph startete mit 14 Schülern. 1962 bezog er nochmals die Universität zum Studium der Germanistik. Nach glänzendem Examen und einem Jahr als Studienassessor in Bayern kehrte er nach Maria Veen zurück, das inzwischen auf dem Weg zum Vollgymnasium war. Hier fand er als Lehrer und geistlicher Begleiter der Schüler seine Lebensaufgabe. Ihm war es ein Anliegen, den Kontakt zu den ehemaligen Schülern zu pflegen. Einige davon wurden Priester. 1998 gründete er den Freundeskreis der Missionare von Mariannhill in Maria Veen, der sich heuer zum 50. Mal trifft.

Nach dem Ausscheiden aus dem Schuldienst blieb Pater Christoph weiter in Maria Veen. Er sprang ein, wenn ein Lehrer ausfiel. Darüber hinaus wirkte er als Superior bis zum Alter von 77 Jahren. Immer noch rüstig, übernimmt er Aushilfen in der Diözese Münster.

Pater Christoph hat mit seiner bescheidenen und herzlichen Art viele Freunde gewonnen. Unter den Gratulanten zum 90. Geburtstag war auch der Generalsuperior der Mariannhiller Missionare, Pater Michael Maaß, der sein Nachfolger als Superior in Maria Veen war. Seit dem Tod seiner Eltern kommt Pater Christoph nun mehr selten nach Nördlingen – auf dem Weg zu den Mariannhillern nach Reimlingen.