Nachrichten

"Er ließ sich nicht verbiegen"
Pater Jörg Thiemann CMM feiert in der Kirche St. Marien in Maria-Veen einen Gedenkgottesdienst zu Ehren des Seligen Pater Engelmar Unzeitig CMM. Mit ihm standen auch Pater Christoph Beesten CMM und Pater Dr. Hubert Wendl CMM am Altar.
In seiner Predigt stellte Pater Jörg Thiemann CMM einen Bezug zur heutigen Weltlage da: „Wo ist Gott?“ Diese Frage hörte ein jüdischer Rabbiner einen Mithäftling sagen, als ein kleiner Junge grausam am Galgen sterben musste. Doch er spürte in sich die Antwort: „Dort, am Galgen, da hängt Gott!“
Liebe Schwestern, liebe Brüder. Wo ist Gott – im Ukrainekrieg, in den Kriegen der Welt, in den Katastrophen, wo ist Gott bei dem schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien? Wieviel Häuser werden zerstört? Doch mehr noch – wieviel Seelen werden zerstört?
Wenn wir das Leben von Engelmar Unzeitig bedenken, dann hat er sehr viel Leiden und auch Entbehrungen erfahren müssen. Denn er war aufgewachsen in sehr bescheidenen Verhältnissen. Nach seiner Priesterweihe am 6. August 1939 in Würzburg führte ihn sein Weg nach Riedegg, wo er als Seelsorger französische Kriegsgefange betreute. Dann übernahm er auf die Bitte des Linzer Bischof die kleine Pfarrstelle in Glöcklberg. Gerade hier war sein Mut zum Glaubensbekenntnis gefordert. Denn viele Bewohner und Bewohnerinnen waren dem Nationalsozialismus zugetan. Weil Pater Engelmar Jesus Christus als den wahren Herrscher der Welt ansah, und zuerst Gott Gehorsam leisten wollte, kam er in seiner Gemeinde in Glöcklberg schnell in Konflikt mit einigen aus seiner Pfarrei. Einer seiner Schüler denunzierte ihn. Nach einem Gefängnisaufenthalt in Linz wurde er nach Dachau ins Konzentrationslager gebracht. Doch Engelmar ließ sich auch hier nicht verbiegen. Welch ein fester Glaube muss in ihm gelebt haben, dass er alle Grausamkeiten, die er dann im KZ Dachau von 1941 – 1945 miterleben musste, aushalten konnte. Welch eine tiefe Liebe hat Engelmar wohl bewegt, sich dann gegen Ende des Krieges freiwillig mit anderen zur Pflege der Typhuskranken zu melden. Er tat dieses in dem Wissen, dass diese Meldung wohl sein eigenes Todesurteil bedeutete.
„Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung?“ „All das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat!“ Diese Worte aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer, hat Engelmar in sein Leben umgesetzt. Engelmar wusste sich getragen von der Liebe Christi. Jesus selbst ist für seine Botschaft in den Tod gegangen. Die Worte aus dem Römerbrief können auch uns Mut machen in den Schwierigkeiten, mit denen wir in unserer Zeit und in unserem Leben zu kämpfen haben. In seinen Leiden sah Engelmar einen Weg, weiter in der eigenen Liebe zu Gott zu reifen. Er schreibt am 7. Mai 1944, als er bereits drei Jahre im KZ Dachau inhaftiert war und sicher vieles hat erleiden müssen diese Worte: „Es erschüttert einen, wenn man sieht und hört, wie die Menschen, die man trifft, trotz der Heimsuchungen, mit denen Gott an ihr Herzenskämmerlein klopft und sie vom Seelenschlafe aufwecken will, weiter verstockt und verblendet dahinleben und eher verstockter und verbitterter werden. Andererseits erkennt man immer wieder, wie nach den Lehren unserer heiligen Religion all die Rätsel und Schwierigkeit, die anderen so viel zu schaffen mache, so schön gelöst werden und uns so viel Trost und Freude zuteilwird…“
Engelmar sah die Ursache allen Unrechts, in der Abkehr von Gott. Dachau, wo Engelmar starb, Auschwitz und all die Konzentrationslager zeigen, wohin die Welt kommen kann, wenn sie ohne Gott lebt und die Gebote Gottes mit Füßen tritt. Engelmar entdeckte – wie viele – wie sehr die Liebe zu Gott Trost und Kraft schenkt und vor jeder Verzweiflung bewahrt. Eben das können wir auch von Engelmar lernen – dieses tiefe Vertrauen in Gott, auch wenn die Zukunft Europas, die Zukunft der Welt oder die eigene Zukunft ungewiss ist, auch wenn sie – menschlich gesehen – düster ist. Wie Engelmar wollen wir Vertrauen in Gott fassen. Wir wollen fest glauben: Gott ist da in den Grausamkeiten des Lebens. Dieses Vertrauen wollen wir dann weiterschenken an die Mitmenschen. Amen."

Pater Adalbert wird 90
Am Donnerstag, 2. März 2023, begeht Pater Adalbert Ludwig Balling CMM im Missionshaus St. Josef, Reimlingen, seinen 90. Geburtstag. Wir gratulieren ihm und wünschen ihm auf diesem Wege alles Gute und Gottes Segen.
Pater Adalbert Balling wurde am 2. März 1933 in Gaurettersheim, Diözese Würzburg, geboren. Nach dem Besuch des Kilianeums in Miltenberg und Würzburg trat er im Jahr 1952 der Gemeinschaft der Missionare von Mariannhill bei und studierte in Würzburg Theologie, Philosophie und Psychologie. Nach der Priesterweihe am 20. Juli 1958 wirkte Balling bis 1965 in Rhodesien, dem heutigen Simbabwe. Dort leitete er die große Embakwe-Mission. 1965 kam er nach Deutschland zurück, um die Presseorgane der Ordensgemeinschaft zu übernehmen. Als Volontär und Redakteur arbeitete er beim Kölner Bachem Verlag und betreute die Zeitschriften und Kalender der Missionare von Mariannhill. Die Redaktion des Missionsmagazins des Ordens leitete er 34 Jahre lang, den Mariannhiller Missionskalender betreute er über 40 Jahre. Fünfmal nahm er an den Generalkapiteln der Ordensgemeinschaft in Rom teil. Dem Provinzrat gehörte er 18 Jahre lang an. Als spiritueller Buchautor ist er weltweit bekannt. Balling kann auf eine Gesamtauflage von rund vier Millionen Büchern und Geschenkbänden blicken. Teils sind seine Bücher ins Chinesische oder Zulu übersetzt. 2015 zog er ins Missionshaus St. Josef in Reimlingen, wo er nach wie vor literarisch tätig ist.
Aktueller Bestellschein für Bücher von Pater Adalbert L. Balling CMM:

„(Vor-)Bilder der Passion“
Die Gemeinschaft der Missionare von Mariannhill in Würzburg veranstaltet in der Fastenzeit die „Mariannhiller Passionspredigten 2023“.

Zweite Priesterweihe in Kolumbien
Pater Carlos Andrés Torres Ledesma CMM wurde von Erzbischof Orlando Roa Barbosa in der Kathedrale von Ibagué in Kolumbien zum Priester geweiht. Pater Carlos ist der zweite Mariannhiller in Kolumbien, der die Priesterweihe empfing, seitdem die Missionare von Mariannhill in Kolumbien ihre Arbeit aufgenommen haben. Ibagué ist übrigens der Geburtsort von Pater Carlos und liegt etwa 190 Kilometer von der Hauptstadt Bogotá entfernt.

Bundesregierung muss sich stärker engagieren
Die Vizepräsidentin Kolumbiens Francia Márquez Mina und Außenminister Álvaro Leyva Durán besuchen ab diesem Freitag die Münchner Sicherheitskonferenz. Deutsche Menschenrechtsorganisationen und Hilfswerke ermuntern im Vorfeld die Bundesregierung, Kolumbien deutlich stärker im Kampf gegen Diskriminierung, Gewalt gegen Menschenrechtsverteidiger*innen und die enorme soziale Ungleichheit im Land zu unterstützen.
Nach sechs Monaten im Amt hat die neue kolumbianische Regierung von Präsident Petro und Vizepräsidentin Márquez erste Fortschritte in ihrer ehrgeizigen Friedensagenda erzielt. Gleichzeitig hält jedoch die Gewalt gegen die Zivilgesellschaft an: 2022 wurden 189 Menschenrechtsverteidiger*innen ermordet. Auch im Kampf gegen Diskriminierung und soziale Ungleichheit steht die Regierung noch am Anfang.
„Dass mit Francia Márquez eine Menschen- und Umweltrechtsverteidigerin, Anwältin und Goldman-Preisträgerin zur Vizepräsidentin Kolumbiens gewählt wurde, bietet Kolumbien eine riesige Chance auf mehr Gerechtigkeit und Chancengleichheit“, sagt Martin Vehrenberg, stellvertretender Geschäftsführer bei Agiamondo e. V. „Strukturelle Diskriminierung und Gewalt besonders gegen Frauen und Mädchen, indigene, afrokolumbianische und kleinbäuerliche Gemeinden, LGBTQI* und arme Menschen kennzeichnen seit jeher die bewaffneten Konflikte im Land. Die Bundesregierung sollte in der Zusammenarbeit mit Kolumbien prioritär diese Menschen und auch das neu geschaffene Gleichstellungsministerium von Francia Márquez stärken.“
Vor allem beim Abbau von Rohstoffen wie Steinkohle werden immer wieder Menschenrechte in Kolumbien verletzt. Seit Beginn des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine ist Kolumbien wieder zu einem wichtigen Steinkohle-Lieferanten für Deutschland geworden: 2022 haben sich die Importe auf mehr als 4,2 Millionen Tonnen gegenüber den Vorjahren verdoppelt. In Kürze will die Bundesregierung eine Klima- und Energiepartnerschaft mit Kolumbien beschließen.
„Deutschland bezieht aktuell über 13 Prozent seiner Steinkohle aus Kolumbien. In den Kohlerevieren werden Menschen- und Umweltrechte weiterhin massiv mit Füßen getreten. Deutsche Energieunternehmen, die kolumbianische Kohle kaufen, haben gegen diese Missstände viel zu wenig getan. Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie das im Januar in Kraft getretene Lieferketten-Gesetz nun konsequent auch gegenüber Kohleimporteuren durchsetzt und Verstöße sanktioniert“, fordert Bernd Bornhorst, Geschäftsführer von Misereor.
„Als einer der Hauptverursacher der Klimakrise muss sich Deutschland auch in Kolumbien angemessen an der Energiewende und Wiedergutmachung für Klimaschäden beteiligen. Die Klima-Partnerschaft bietet dafür eine Chance. Die Bundesregierung sollte sicherstellen, dass von diesem Bündnis vor allem afrokolumbianische und indigene Gemeinden profitieren, die am stärksten von den sozialen und ökologischen Schäden von Rohstoffausbeutung und Klimakrise betroffen sind“, erklärt Pater Martin Maier, Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat.
Trotz diverser Schutzmaßnahmen und Friedensgesprächen mit der Guerilla-Gruppe ELN und paramilitärischen Verbänden gelingt es der kolumbianischen Regierung bisher nicht, die Gewalt gegen die Zivilbevölkerung einzudämmen. Für zahlreiche Angriffe verantwortlich sind auch staatliche Sicherheitskräfte. „Deutschland unterhält zwei enge Sicherheitskooperationen mit Polizei und Militär in Kolumbien. Die Bundesregierung trägt damit enorme Verantwortung und muss von der Regierung Petro mit Nachdruck einfordern, beide Institutionen umfassend und entsprechend internationaler Menschenrechtsstandards zu reformieren – auch gegen die großen Widerstände innerhalb der Sicherheitskräfte“, unterstreicht Matthias Schreiber, Koordinator bei kolko – Menschenrechte für Kolumbien e. V.

Provinzial tritt sein Amt an
Mit einem Gottesdienst am Kongregationsfest der Missionare von Mariannhill trat Provinzial Pater Christoph Eisentraut CMM sein Amt als Ordensoberer an. Pater Mario Muschik CMM wurde mit der Leitung des Piusseminars in Würzburg betraut. Und unsere jungen Mitbrüder haben ihre Ordensgelübde erneuert. Wir gratulieren unseren Mitbrüdern von ganzem Herzen und wünschen ihnen Gottes reichen Segen.

Mariannhiller erneuern Gelübde
Im Rahmen eines Festgottesdienstes wurden am 2. Februar 2023 in der Pfarrkirche St. Marien ihre Gelübde erneuert. Es war eine rundum stimmige Atmosphäre. Pater Dr. Hubert Wendl CMM nutzte die Gelegenheit auch Pater JörgThiemann als Ökonom der Hausgemeinschaft den zahlreichen Anwesenden vorzustellen. Wir danken den Mitbrüdern für dieses öffentliche Bekenntnis und wünschen Ihnen weiterhin Gottes reichen Segen.

Vorbereitung auf das Osterfest
In Vorbereitung auf das Osterfest wird die Fastenzeit praktiziert. Ziel der Fastenzeit ist es, dem Lebens- und Leidensweg Christis zu gedenken und selbst Buße zu tun. Für 40 Tage soll der gläubige Christ für seine begangenen Sünden büßen, damit diese durch das Fest der österlichen Auferstehung vergeben werden können. Seit dem 5. Jahrhundert ist das Fasten schriftlich nachweisbar.
Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und endet am Karsamstag. Das österliche Fasten ist dem 40-tägigem Fasten Christis in der Wüste nachempfunden und wird daher über die gleiche Zeitspanne praktiziert.
Als Zeichen der Buße und inneren Reinigung wird zur Vorbereitung auf das Osterfest 40 Tage zuvor gefastet. Zeitweise waren nur Wasser und Brot während der Fastenzeit erlaubt. Das christliche Fasten hat sich jedoch im Laufe der Zeit gelockert. Es wird auf tierische Nahrung, auf Milchprodukte sowie Genussmittel verzichtet. Seit dem apostolischen Erlass von Papst Paul VI aus dem Jahr 1966 ist das Fasten nur noch an den Tagen Aschermittwoch und Karfreitag streng zu praktizieren.
BOTSCHAFT DES HEILIGEN VATERS für die Fastenzeit 2023
Askese in der Fastenzeit, ein synodaler Weg
Liebe Brüder und Schwestern!
Die Evangelien nach Matthäus, Markus und Lukas berichten übereinstimmend von der Begebenheit der Verklärung Jesu. In diesem Ereignis sehen wir die Antwort des Herrn auf das Unverständnis, das ihm seine Jünger entgegengebracht hatten. Kurz zuvor war es nämlich zu einer wirklichen Auseinandersetzung zwischen dem Meister und Simon Petrus gekommen, nachdem dieser sich zu Jesus als dem Christus, dem Sohn Gottes, bekannt hatte, dann aber seine Ankündigung von Leiden und Kreuz zurückgewiesen hatte. Jesus hatte ihn scharf getadelt: »Tritt hinter mich, du Satan! Ein Ärgernis bist du mir, denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen« (Mt 16,23). Und »sechs Tage danach nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg« (Mt 17,1).
Das Evangelium der Verklärung wird jedes Jahr am zweiten Fastensonntag verkündet. Tatsächlich nimmt uns der Herr in dieser liturgischen Zeit beiseite, damit wir mit ihm kommen. Auch wenn unsere gewöhnlichen Pflichten von uns verlangen, an den angestammten Orten zu bleiben und ein manchmal langweiliges Alltagsleben mit vielen Wiederholungen zu führen, sind wir in der Fastenzeit eingeladen, gemeinsam mit Jesus „auf einen hohen Berg zu steigen“, um mit dem heiligen Gottesvolk eine besondere Erfahrung von Askese zu machen.
Die Askese in der Fastenzeit ist ein – stets von der Gnade beseeltes – Bestreben, unseren Mangel an Glauben und unseren Widerstand gegen die Nachfolge Jesu auf dem Weg des Kreuzes zu überwinden. Genau das, was Petrus und die anderen Jünger nötig hatten. Um unsere Kenntnis des Meisters zu vertiefen, um das Geheimnis des göttlichen Heils, das sich in der vollkommenen Selbsthingabe aus Liebe verwirklicht, voll zu verstehen und anzunehmen, muss man sich von ihm beiseite und in die Höhe führen lassen und sich von Mittelmäßigkeit und Eitelkeit befreien. Man muss sich auf den Weg machen, einen ansteigenden Weg, der Anstrengung, Opfer und Konzentration erfordert, so wie bei einer Bergwanderung. Diese Voraussetzungen sind auch wichtig für den synodalen Weg, den zu beschreiten wir uns als Kirche vorgenommen haben. Es wird uns guttun, über diese Beziehung zwischen der Askese in der Fastenzeit und der synodalen Erfahrung nachzudenken.
Zu den „Exerzitien“ auf dem Berg Tabor nimmt Jesus drei Jünger mit, die erwählt wurden, um Zeugen eines einzigartigen Ereignisses zu sein. Er möchte, dass diese Erfahrung der Gnade nicht eine einsame, sondern eine gemeinsame ist, wie unser ganzes Glaubensleben. Jesus folgt man gemeinsam nach. Und gemeinsam, als pilgernde Kirche durch die Zeit, leben wir das Kirchenjahr und in ihm die Fastenzeit, indem wir gemeinsam mit denen gehen, die uns der Herr als Weggefährten zur Seite gestellt hat. In Analogie zum Aufstieg Jesu und der Jünger auf den Berg Tabor können wir sagen, dass unser Weg in der Fastenzeit „synodal“ ist, denn wir gehen ihn gemeinsam und auf demselben Weg, als Jünger des einzigen Meisters. Ja wir wissen, dass er selbst der Weg ist, und deshalb tut die Kirche sowohl im Vollzug der Liturgie wie auch der Synode nichts anderes, als immer tiefer und voller in das Geheimnis Christi, des Erlösers, einzutreten.
Und so kommen wir zum Höhepunkt. Das Evangelium berichtet, dass Jesus »vor ihnen verwandelt [wurde]; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht« (Mt 17,2). Das ist also der „Gipfel“, das Ziel des Weges. Am Ende des Aufstiegs, als sie mit Jesus auf dem hohen Berg stehen, wird den drei Jüngern die Gnade zuteil, ihn in seiner Herrlichkeit zu schauen, in einem übernatürlichen Licht, das nicht von außen kam, sondern von ihm selbst ausstrahlte. Die göttliche Schönheit dieses Anblicks war unvergleichlich größer als jede Anstrengung, die die Jünger beim Aufstieg auf den Tabor hätten unternehmen können. Wie bei jeder anstrengenden Bergwanderung muss man beim Aufstieg den Blick fest auf den Pfad gerichtet halten, doch das Panorama, das sich am Ende eröffnet, überrascht und entschädigt durch seine Pracht. Auch der synodale Prozess erscheint oft beschwerlich und manchmal könnten wir den Mut verlieren. Aber was uns am Ende erwartet, ist zweifellos etwas Wunderbares und Überraschendes, das uns helfen wird, Gottes Willen und unseren Auftrag im Dienst an seinem Reich besser zu verstehen.
Die Erfahrung der Jünger auf dem Berg Tabor wird noch weiter angereichert, als neben dem verklärten Jesus Mose und Elija erscheinen, die für das Gesetz beziehungsweise die Propheten stehen (vgl. Mt 17,3). Die Neuheit Christi ist die Erfüllung des alten Bundes und der Verheißungen; sie ist untrennbar mit der Geschichte Gottes mit seinem Volk verbunden und offenbart deren tiefe Bedeutung. Im analogen Sinn ist auch der synodale Weg in der Tradition der Kirche verwurzelt und gleichzeitig offen für das Neue. Die Tradition ist Quelle der Inspiration für die Suche nach neuen Wegen, wobei die gegensätzlichen Versuchungen der Unbeweglichkeit und des improvisierten Experimentierens vermieden werden müssen.
Der asketische Weg der Fastenzeit und in ähnlicher Weise der synodale Weg haben beide das Ziel einer Verklärung, sowohl auf der persönlichen als auch auf der kirchlichen Ebene. Einer Verwandlung, die in beiden Fällen ihr Vorbild in der Verklärung Jesu findet und durch die Gnade seines österlichen Geheimnisses bewirkt wird. Damit sich eine solche Verklärung in diesem Jahr in uns verwirklicht, möchte ich zwei „Pfade“ vorschlagen, die wir beschreiten können, um gemeinsam mit Jesus aufzusteigen und mit ihm das Ziel zu erreichen.
Der erste bezieht sich auf die Aufforderung, die Gottvater an die Jünger auf dem Tabor richtet, während sie den verklärten Jesus schauen. Die Stimme aus der Wolke sagt: »Auf ihn sollt ihr hören« (Mt 17,5). Der erste Hinweis ist also ganz klar: auf Jesus hören. Die Fastenzeit ist eine Zeit der Gnade in dem Maße, in dem wir auf ihn hören, der zu uns spricht. Und wie spricht er zu uns? Vor allem im Wort Gottes, das uns die Kirche in der Liturgie schenkt: Lassen wir es nicht ins Leere fallen; wenn wir nicht immer an der Messe teilnehmen können, so lasst uns doch Tag für Tag die biblischen Lesungen, auch mit Hilfe des Internets, lesen. Über die Heiligen Schriften hinaus spricht der Herr zu uns in unseren Brüdern und Schwestern, vor allem in den Gesichtern und Geschichten derer, die der Hilfe bedürfen. Aber ich möchte noch einen weiteren Aspekt hinzufügen, der im synodalen Prozess sehr wichtig ist: Das Hören auf Christus geschieht auch über das Hören auf unsere Brüder und Schwestern in der Kirche, jenes gegenseitige Zuhören, das in manchen Phasen das Hauptziel ist, das aber immer unverzichtbar bleibt in der Methode und im Stil einer synodalen Kirche.
Als sie die Stimme des Vaters hörten, warfen sich die Jünger »mit dem Gesicht zu Boden und fürchteten sich sehr. Da trat Jesus zu ihnen, fasste sie an und sagte: Steht auf und fürchtet euch nicht! Und als sie aufblickten, sahen sie niemanden außer Jesus allein« (Mt 17,6-8). Hier ist der zweite Hinweis für diese Fastenzeit, der darin besteht, nicht Zuflucht in einer Religiosität zu suchen, die nur aus außergewöhnlichen Ereignissen, aus eindrucksvollen Erfahrungen besteht, weil man Angst hat, sich der Realität mit ihren täglichen Mühen, Nöten und Widersprüchen zu stellen. Das Licht, das Jesus den Jüngern zeigt, ist ein Vorgeschmack auf die österliche Herrlichkeit, und auf diese geht man zu, indem man „ihm allein“ folgt. Die Fastenzeit ist auf Ostern ausgerichtet: Die „Exerzitien“ sind kein Selbstzweck, sondern bereiten uns darauf vor, das Leiden und das Kreuz mit Glaube, Hoffnung und Liebe zu leben, um zur Auferstehung zu gelangen. Auch der synodale Weg darf uns keine falschen Hoffnungen machen, wir seien angekommen, wenn Gott uns die Gnade einiger starker Gemeinschaftserfahrungen schenkt. Auch dort sagt uns der Herr: »Steht auf und fürchtet euch nicht«. Lasst uns in die Ebene hinabsteigen, und möge die Gnade, die wir erfahren haben, uns dabei helfen, an der Synodalität im Alltagsleben unserer Gemeinschaften zu arbeiten.
Liebe Brüder und Schwestern, der Heilige Geist möge uns in dieser Fastenzeit bei Aufstieg mit Jesus beseelen, damit wir seinen göttlichen Glanz erfahren und – solchermaßen im Glauben gestärkt – unseren Weg gemeinsam mit ihm fortsetzen können, der der Ruhm seines Volkes und das Licht aller Völker ist.
Rom, St. Johannes im Lateran, 25. Januar 2023, Fest der Bekehrung des heiligen Apostels Paulus.
FRANZISKUS

Rauchende Köpfe
Bereits zum drittem Mal richtet der Verein "Reken Rechnet e.V.", unter der Leitung der ersten Vorsitzenden Dinah Spring, in diesem Jahr die KREISMEISTERSCHAFT IM KOPFRECHNEN aus. Auch diesmal fand der Rechenwettkampf auf Kreisebene wieder an unserer Schule, dem Gymnasium der Missionare von Mariannhill, statt.
Kopfrechnen bedeutet konkret, dass kein Taschenrechner verwendet werden darf. Die Aufgaben des Wettbewerbs haben verschiedene, ansteigende Schwierigkeitsstufen, so dass jeder mit einfachen Aufgaben anfängt und bei schwieriger werdenden Aufgaben immer mehr gefordert wird. Allein zeitlich ist es eigentlich für niemanden möglich alle Aufgaben zu schaffen. Die besten Teilnehmer qualifizieren sich über diesen Wettbewerb für die Münsterlandmeisterschaft, die in diesem Schuljahr erstmals stattfinden wird.

Pater Gideon zum Regionaloberen ernannt
Pater Gideon Sibanda CMM wurde für die nächsten drei Jahre zum Regionaloberen der südafrikanischen Region Mthatha ernannt. Er hatte dieses Amt bereits inne. Wir gratulieren ihm herzlich und wünschen ihm und den Mitbrüdern alles Gute sowie Gottes reichen Segen.

Jubiläum für Pater Regis
Auf 25 Jahre in der Kongregation der Missionare von Mariannhill blickt Pater Regis Mushunje CMM am 2. Februar 2023 zurück. Wir gratulieren ihm ganz herzlich zu seinem silbernen Ordensjubiläum und wünschen ihm weiterhin Gottes reichen Segen für sein Schaffen in Vorarlberg.
Dort stellte er sich unteranderem mit folgenden Worten vor: "Liebe Schwestern und Brüder, seit 1. September 2021 bin ich Ihr neuer Pfarrvikar im Pfarrverband Langen-Sulzberg-Thal. Daher möchte ich mich bei Ihnen näher vorstellen.
Mein Name ist Pater Regis Mushunje CMM. Ich komme aus Simbabwe und lebe seit sieben Jahren in Würzburg in Deutschland.
Am 11. August 1971 wurde ich in Gokwe als drittes von sechs Kindern geboren (zwei Mädchen und vier Jungs). Zwei meiner Brüder sind schon verstorben. Aufgewachsen bin ich in einer kleinen Stadt namens Kwekwe, wo ich bis zum Gymnasium zur Schule gegangen bin.
Ich stamme aus einer katholischen Familie, in der christliche Werte ernst genommen werden. Schon als Jugendlicher hatte ich den Wunsch, Priester zu werden. Aber gleich nach der Schule war ich mir meiner Berufung noch nicht ganz sicher, da ich noch zu jung war.
Anstatt dem Priesterseminar beizutreten, habe ich mich stattdessen an der Hochschule für Erziehungswissenschaft eingeschrieben, wo ich eine Ausbildung zum Lehrer für Mathematik und technisches Zeichnen absolviert habe. Nach dem Studium musste ich in einer Realschule unterrichten. Zwei Jahren später musste ich den Lehrberuf niederlegen. Der Wunsch, Priester zu werden, war in mir immer noch vorhanden.
Daher trat ich im Jahr 1996 der Kongregation der Missionare von Mariannhill (CMM) bei. 1997 kam ich dann in das Noviziat in Mariannhill in Südafrika und legte am 2. Februar 1998 meine erste Profess ab. Das Noviziat gab uns die Gelegenheit zur persönlichen spirituellen Unterscheidung und die Spiritualität des Ordens und seine Geschichte näher kennenzulernen. Die Lebensgeschichte von Abt Franz Pfanner und seinen missionarischen Eifer kennenzulernen, war für mich eine große Inspiration. Bis dahin war für mich „Langen“ nur irgendein Dorf irgendwo weit weg in Europa. Damals hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich eines Tages meinen priesterlichen Dienst in der Heimat von Abt Franz Pfanner ausüben werde.
Nach dem Noviziat folgte das Studium in Südafrika (Philosophie) und schließlich in Kenya (Theologie). Am 9.4.2005 wurde ich zum Priester geweiht. Es folgten fünf Jahre in Botswana – ein Nachbarland von Simbabwe – wo ich als Missionar tätig war. In der Zwischenzeit bestand ein Bedarf an Dozenten, die Theologie an den theologischen Hochschulen unterrichten dürfen. Aus diesem Grund wurde ich – nach fünf Jahren in Botswana – nach Rom gesandt, um Bibelwissenschaft an dem päpstlichen Bibelinstitut zu studieren. 2013 schloss ich das Studium ab. Wie schon erwartet und geplant freute ich mich darauf, in eine der afrikanischen Provinzen zurückzukehren, um die Heiligen Schriften zu unterrichten.
Die Generalleitung in Rom hatte jedoch ihre eigenen Pläne. Ich wurde sofort in die deutsche Provinz versetzt. Schnell musste ich mich neu orientieren. Einfach war es aber nicht. Nach meiner Ankunft in Deutschland fing ich an, die deutsche Sprache zu lernen, die Messen im Kloster zu feiern und in verschiedene Pfarreien auszuhelfen. Nach eineinhalb Jahr begann ich mein Promotionsstudium in Neutestamentlicher Exegese an der Universität Würzburg, das ich im Dezember 2020 abgeschlossen habe.
Danach fragte mich die Provinzleitung, ob ich mir vorstellen kann, in Langen zu arbeiten. Ich habe das Angebot und die bevorstehende Herausforderungen angenommen.
Mein Engagement in der Kongregation hat mich durch verschiedene Länder geführt, in denen ich die Möglichkeit hatte, mit verschiedenen Menschen, Kulturen und Sprachen in Kontakt zu kommen. Ich hoffe, dass diese Lebenserfahrung mir helfen wird, mich hier im „Ländle“ anzupassen."

Neue Hausleitung in Maria Veen
Am Donnerstag, 2. Februar 2023, stellt sich die Hausleitung der Missionare von Mariannhill im Kloster Maria Veen vor. Pater Dr. Hubert Wendl CMM wurde von der Provinzleitung als Hausvorstand für drei Jahre ernannt. Stellvertreter ist Pater Christoph Beesten CMM und als Ökonom fungiert künftig Pater Jörg Thiemann CMM.
Die Vorstellung der neuen Hausleitung findet im Rahmen eines Abendgottesdienstes um 19 Uhr in der Kirche St. Marien in Maria Veen statt. Auch erneuern die Missionare von Mariannhill im Rahmen der Messfeier ihre Ordensgelübde.