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Der Mai gilt kirchlich traditionell als "Marienmonat". Die Gottesmutter wird in der christlichen Spiritualität zugleich als Sinnbild für die lebensbejahende Kraft des Frühlings und seine überbordende Fruchtbarkeit verstanden und etwa als "Maienkönigin" verehrt. Wie sehr Maria mit dem Frühling verbunden wird, zeigt sich unter anderem in dem Umstand, dass auf der südlichen Halbkugel der Marienmonat nicht im Mai, sondern im November, dem dortigen Frühling gefeiert wird. Maria steht am Beginn des Heilswerkes Gottes und symbolisiert somit den "Frühling des Heils".

Im Zentrum der Marienfrömmigkeit steht u.a. die Demut, lateinisch "humilitas", die in enger Verbindung mit "humus" - Erde - steht. Sie wird so zum Sinnbild einer "Frau des Volkes" und ist den Gläubigen in besondere Weise nahe, indem in ihr Göttliches und Menschliches verschmelzen.

Die besondere Verehrung Mariens blickt auf eine lange Tradition zurück. Bereits im Mittelalter wurden Maifeste heidnischen Ursprungs christlich umgedeutet. Im Laufe der Geschichte kristallisierte sich vermehrt die marianische Prägung dieser Feste heraus und mündete in den sogenannten Maiandachten.

Ebenfalls eine besondere Bedeutung hat der Rosenkranz im Monat Mai. Im Rosenkranzgebet wird Maria um Hilfe angerufen. Sie wird nicht selbst angebetet, da dies nur Gott zusteht, wohl aber wird sie als Weg zu Jesus Christus gesehen, wie es Papst Paul VI. in seiner Enzyklika "Mense Maio" formuliert:

Maria ist immer die Straße, die zu Christus führt. Jede Begegnung mit ihr wird notwendig zu einer Begegnung mit Christus.

Weiters heißt es: Zu Beginn des Monats Mai, den die Christgläubigen der Gottesmutter Maria seit langem zu weihen pflegen, jubelt unser Herz voll Freude im Gedanken an das bewegende Schauspiel von Glaube und Liebe, das sich bald zur Ehre der Himmelskönigin in der ganzen Welt darbieten wird. Es ist der Monat, in dem in den Kirchen und in der häuslichen Geborgenheit aus dem Herzen der Christen Lobgebet und Verehrung zur jungfräulichen Gottesgebärerin eifriger und inniger emporsteigen; es ist auch der Monat, in dem vom Thron unserer Mutter in Überfülle die Gaben der göttlichen Barmherzigkeit auf uns herabzuströmen pflegen.

Neben dem Marienmonat kennt das Kirchenjahr noch eine große Anzahl anderer Marienfeste. Die fünf wichtigsten Marienfeste sind das Hochfest Mariä Empfängnis(8. Dezember), das Hochfest der Gottesmutter Maria (1. Jänner), das Fest Mariä Heimsuchung (2. Juni), das Fest Mariä Geburt (8. September) und das Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel (15. August).

Provinzial Pater Christoph Eisentraut CMM teilte heute am Samstag, 30. April 2022, folgende traurige Nachricht mit: "In den Morgenstunden verstarb heute im Piusseminar unser lieber Mitbruder Pater Alfons Brunner, der 53 Jahre lang als Missionar in Simbabwe gewirkt hat. Sein überragendes Merkmal in den letzten Monaten war Freundlichkeit und Zufriedenheit trotz mancher Beschwerden. Möge dieser treue Diener des Herrn nun seine Erfüllung finden!"

Die Beerdigung unseres Pater Alfons findet am Donnerstag 5. Mai, um 12.45 Uhr statt (Aussegnungshalle Hauptfriedhof Würzburg). Anschliessend feiern wir um 14 Uhr  das Seelenamt in der Klosterkirche Mariannhill, in Würzburg, für unseren heimgegangen Mitbruder.

Pater Alfons Brunner wurde am 7. April 1936 in Oberviechtach im Landkreis Schwandorf geboren. Dort wuchs er auf und besuchte zunächst die Volksschule, bis er an das Bischöfliche Knabenseminar in Straubing wechselte. Ab 1952 bis 1954 besuchte er auf Vermittlung von Pater Alfred Merkl CMM unser Spätberufenenseminar in Reimlingen, und von 1954 bis zum Abitur 1957 war er Schüler am Mariannhiller Studienseminar Aloysianum in Lohr am Main und am dortigen staatlichen Gymnasium.

Im Oktober des Jahres 1957 begann er sein Noviziat in Mönchsdeggingen, wo er ein Jahr später seine Erste heilige Profess ablegte. Bald darauf begann er mit dem Studium der Philosophie und Theologie an der Bayrischen Julius-Maximilians-Universität in Würzburg. Während dieser Zeit lebte er im Mariannhiller Piusseminar. Im Jahr 1961 legte er seine Ewige Profess ab.

Nach Beendigung seiner Studien empfing Pater Alfons am 14. März 1964 die Priesterweihe. Er erhielt den Auftrag, als Missionar in Simbabwe zu arbeiten. Wegen gesundheitlicher Schwierigkeiten konnte er allerdings erst im Dezember 1967 dorthin ausreisen. In der Zeit zwischen Priesterweihe und Ausreise war Pater Alfons in der Fördererbetreuung im Umkreis von Würzburg und als Präfekt an unserem Internat in Maria Veen eingesetzt.

Im Januar 1968 kam er in Bulawayo an und arbeitete in den folgenden 52 Jahren in Simbabwe. Zunächst ein halbes Jahr in der Stadtpfarrei St. Pius in Bulawayo und dann auf den Stationen Brunapeg, Fatima und Magama. Daraufhin war er wieder einige Zeit als Seelsorger in der Stadt Bulawayo eingesetzt. Im Jahr 1980 erhielt er den Auftrag, die Station Ekuseleni wiederzueröffnen, die vorher aufgrund des Bürgerkrieges zwei Jahre lang geschlossen bleiben musste. Im Anschluss an diese schwierige Aufgabe war er für einige Zeit auf der Station Empandeni tätig, bevor er 1986 erneut die Leitung von Ekuseleni übernahm, die er dann bis 2000 innehatte.

Daraufhin kehrte er nach Bulawayo zurück und arbeitete für sechs Jahre in der Stadtpfarrei St. Andrews, davon ein Jahr als Kaplan und fünf Jahre als Pfarrer. In den folgenden zehn Jahren war er als Seelsorger für die Schwesterngemeinschaft und das Waisenhaus Sacred Heart Home in Bushtick zuständig. Ab 2012 übernahm er auch die Seelsorge im Altenheim Coronation Cottages in Bulawayo, was er bis ins Jahr 2020 beibehielt.

Im Herbst 2020 kam er auf Anraten der Ärzte zur medizinischen Behandlung nach Deutschland. Seit Dezember 2020 war er Mitglied der deutschen Ordensprovinz und der Mariannhiller Hausgemeinschaft in Würzburg. Möge er nun die Herrlichkeit Gottes unverhüllt schauen dürfen. R.I.P.

 

Heute hat der ernannte Bischof von Kokstad, Msgr. Thulani Viktor Mbuyisa CMM den Präfekten der Kongregation für die Evangelisierung der Völker getroffen. Das Treffen mit Kardinal Luis Antonio Tagle war sehr herzlich und er hat unserer Kongregation für den neuen Bischof gedankt. 

IMG 7743vlnr.: Pater Michael Maß CMM (amtierender Generalsuperior), Kardinal Tagle und Pater Thulani Mbuyisa (künftiger Bischof von Kokstad)

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Heute (28. April 2022) ist die diesjährige dreitägige Zusammenkunft (26.–28. April 2022) der Kontaktgruppe der Polnischen und der Deutschen Bischofskonferenz in Pławniowice (nahe Gleiwitz) zu Ende gegangen. Sie stand unter der Leitung von Bischof Dr. Jan Kopiec (Gleiwitz) und Bischof Dr. Bertram Meier (Augsburg), der erstmals an den Beratungen der Gruppe mitwirkte. Darüber hinaus nahmen Kardinal Kazimierz Nycz (Warschau), Bischof Tadeusz Lityński (Zielona Góra-Gorzów) und Bischof Wolfgang Ipolt (Görlitz) teil. Die Bischöfe berieten über die dramatische Lage in der Ukraine und die Gefahren, die von dem Krieg für Frieden und Stabilität in Europa ausgehen. Einhellig sprachen sie sich für die Unterstützung der Ukraine in ihrem Verteidigungskampf gegen die russischen Truppen aus. Die Abwehr gegen den Aggressor stehe im Interesse eines freiheitlichen Europas und diene dem Frieden des gesamten Kontinents, vor allem in den Anrainerstaaten Russlands und der Ukraine. Einigkeit bestand in der Kontaktgruppe auch über die Pflicht der europäischen Staaten, die Millionen ukrainischer Flüchtlinge wirkungsvoll zu unterstützen. An dieser Aufgabe müsse sich auch die Kirche in Deutschland und Polen weiterhin engagiert beteiligen. Bischof Meier dankte den Katholiken in Polen für ihre „herausragende Solidarität mit den Menschen, die unter die Räder des Krieges geraten sind oder zu geraten drohen“. Polen zeige sich in der derzeitigen Krise als „humanitäre Großmacht“ und biete „den Kräften der Zerstörung und Menschenfeindlichkeit die Stirn“. Einen weiteren Schwerpunkt der Beratungen in der Kontaktgruppe bildeten der Synodale Weg der Kirche in Deutschland und der von Papst Franziskus in Gang gesetzte weltweite synodale Prozess, der in eine Weltbischofssynode münden wird. Die Bischöfe aus Deutschland erläuterten Anlass, Hintergründe und Entwicklung des Synodalen Weges, zeigten sich offen für kritische Anfragen, wiesen jedoch pauschale Anfeindungen zurück. Die polnische Seite machte deutlich, dass manche Ideen, die beim Synodalen Weg in Deutschland vorgebracht würden, in Polen auf Unbehagen stießen. Zugleich sähe sich aber auch die Kirche in Polen vor vielerlei Probleme gestellt, die dazu zwängen, über geeignete Reformen nachzudenken. Dies zeige sich augenblicklich besonders in den diözesanen Veranstaltungen, mit denen sich die Kirche in Polen an dem von Papst Franziskus ausgerufenen Prozess einer synodalen Kirche beteilige. „Es ist wichtig, dass wir uns in der Kontaktgruppe gegenseitig angehört haben und präzise aufeinander eingegangen sind. Wir haben uns bemüht, uns besser zu verstehen, und ich denke, dies ist uns auch gelungen. Voraussetzung dafür ist das Vertrauenskapital, das über viele Jahre hinweg aufgebaut wurde. Der weltkirchliche Austausch ist für die Kirche in Deutschland und nicht weniger in Polen von zentraler Bedeutung. Wir wollen und wir müssen in einer dialogischen Kirche voneinander lernen“, erklärte Bischof Meier. 2022 jährt sich zum 80. Mal der Todestag der hl. Teresa Benedicta vom Kreuz (Edith Stein), die von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Aus diesem Anlass besuchte die Polnisch-Deutsche Kontaktgruppe das Edith Stein-Museum in Lubliniec und feierte eine Heilige Messe zum Gedenken an Edith Stein, die in Polen und Deutschland hohe Verehrung erfährt. Hintergrund Die Deutsch-Polnische Kontaktgruppe wurde in den 1990er Jahren – nach dem Ende des Kommunismus in Europa – gegründet, um den Austausch zwischen den Bischofskonferenzen beider Länder zu intensivieren und zur Versöhnung zwischen den Völkern beizutragen. Nachdem die Kontaktgruppe in der Anfangszeit nicht zuletzt mit der Klärung strittiger Fragen im kirchlichen Bereich befasst war, entwickelte sie sich seit Mitte der 2000er Jahre immer mehr zu einem Gremium, das gemeinsame Aktivitäten der beiden Bischofskonferenzen anstößt sowie den Austausch zu Anliegen und Aufgaben der Kirche in Polen und Deutschland für eine gute Zukunft der Weltkirche und der europäischen sowie der internationalen Gemeinschaft pflegt.

Liebe Freundinnen und Freunde von Mariannhill,

unter der Überschrift „Frühjahrstreffen des Freundeskreises Mariannhill in Maria Veen“ haben wir über die „Borkener Zeitung“  am Samstag schon zum 48. Treffen am 30. April  2022 eingeladen. Die Pandemiezahlen in Reken sind immer noch hoch. Wir beschränken uns auf die Zeit von 14 bis etwa 17 Uhr. Wer gern möchte, kann aber anschließend in der Hauskapelle mit uns die Vorabendmesse zum Sonntagsgottesdienst feiern.

Pater Thomas Winzenhörlein CMM wird über die aktuelle Entwicklung in Kenia und Tansania berichten. Neues gibt es auch zu unseren Hilfsprojekten in Kenia und Papua-Neuguinea. Ihr seid herzlich eingeladen, interessierte Gäste ebenfalls. Im Namen der Küche bitte  ich um die gewohnte Anmeldung.

Ein Mund- Nase-Schutz und ein 2G-Nachweis soll uns dabei den Virus abhalten. Ich wünsche Euch allen österlich frohe Tage und Gottes Segen und freue mich darauf, Euch am Samstag hier begrüßen zu können.

Mit frohem Gruß

Euer
Pater Christoph Beesten CMM

 

 Europa sucht nach Wegen, sich von russischen Gas- und Erdölimporten unabhängig zu machen. Langfristig soll die Wirtschaft von fossilen, klimaschädlichen Energie-trägern auf Wasserstoff umgestellt werden. Für beides wäre Afrika der natürliche Partner. Aber es gibt Hindernisse. 

Afrika ist reich an fast allen Rohstoffen, auch an Erdgas, das Europa dringend braucht. Die bisher bekannten Erdgasreserven in Afrika machen etwa 7% der weltweiten Kapazitäten aus. Es werden aber ständig neue Lager entdeckt. 

Fast die Hälfte aller afrikanischen Länder hat bedeutende Erdgasvorkommen. Die größten davon sind: (in Millionen m³ /Kubikmetern) 

Algerien 4,5; Senegal 3,4; Mosambik 2,8; Ägypten 2,2; Tansania 1,6. Libyen, Angola, die Republik Kongo und Kamerun haben ebenfalls beachtliche Vorkommen. Auch an der westafrikanischen Küste in Mauretanien, Gambia und Guinea wurden neue Lagerstätten entdeckt. Die meisten dieser Länder verfügen auch über die größten Erdölreserven. 

Experten erwarten, dass sich die Förderung von Erdgas in den nächsten 15 Jahren verdoppeln wird. Dass die EU-Erdgasförderung paradoxerweise als „nachhaltig“ und damit als förderungswürdig eingestuft hat, könnte für Investoren ein weiterer Anreiz sein, in Erdgasförderung zu investieren. 

ZU WENIG PIPELINES 

Um Erdgas aus Afrika nach Europa zu transportieren, wurden bisher zwei Pipelines gebaut: Die Transmed ist eine etwa 2500 Kilometer lange Pipeline-Trasse, durch die Erdgas von Algerien über Tunesien durch das Mittelmeer nach Sizilien und hinauf bis in den Norden von Italien geliefert wird. Seit 2012 fließen etwa 33 Mrd.m² jährlich nach Europa. Die Transmed wird ab 2027 mit voller Kapazität operieren. Die Maghreb-Europa Pipeline bringt Gas aus Algerien über Marokko nach Spanien. Wegen des Streits über die Annektierung der Westsahara ist sie seit Ende 2021 gesperrt. 

Es gibt mehrere Projekte neuer Pipelines, Seit Jahren wird über den Bau einer 4000 km langen Trans-Sahara-Gaspipeline von Nigeria nach Algerien diskutiert. Kürzlich haben sich Nigeria, Niger und Algerien über den Bau geeinigt. Eine geplante Pipeline von Algerien über Sardinien nach Italien wurde nie gebaut. Auch eine Pipeline von Malta nach Italien war geplant, wurde aber nicht verwirklicht. 

Investoren schrecken vom Bau von Pipelines in Afrika vor allem wegen der politischen Unsicherheit in den beteiligten Ländern zurück. In Sahel-Ländern sind immer mehr islamistische Terrorgruppen aktiv und verhindern wirtschaftliche Aktivitäten. Der französische Energiekonzern Total musste wegen terroristischer Angriffe temporär ein Projekt in Nord-Mosambik einstellen. 

FLÜSSIGGAS ALS ALTERNATIVE 

Als Alternative zum Bau von kostenintensiven und gefährdeten Pipelines wird die Produktion und der Transport von Flüssiggas (LNG) attraktiver. Eine Reihe afrikanischer Länder exportieren bereits ihr Erdgas mit speziellen Tankern in Form von Flüssiggas. 

Die Hauptexporteure sind Nigeria und Algerien, aber auch Angola, Äquatorial Guinea, Ägypten und Kamerun. Die anhaltend hohen Energiepreise machen es für Regierungen und Unternehmen attraktiv, in weitere Anlagen zu investieren. Dazu müssen aber auch die europäischen Länder ihre Terminals ausbauen. In Deutschland ist das ersten Terminal erst in Planung. 

Neue Techniken machen den Transport von LNG-Gas noch attraktiver. Ein von Südkorea gebauter Tanker, eine Art schwimmende Flüssiggas-Anlage, kann das Erdgas vor Ort verflüssigen und dann weitertransportieren. Es soll in Mosambik zum Einsatz kommen. Andere Spezialschiffe können Flüssiggas im LNG-Terminal wieder in Gas umwandeln. 

UMWELTPROBLEME 

Obwohl weniger schädlich als Erdöl, produziert auch die Verbrennung von Erdgas große Mengen von CO². Umweltschützer protestieren gegen den massiven Ausbau der Erdgasgewinnung mit dem Argument, man solle besser direkt in umweltfreundliche Energieträger wie Wasserstoff investieren. Dafür bietet Afrika mit einer hohen Sonneneinstrahlung fast unbegrenzte Möglichkeiten. In Namibia und anderen Ländern sind Projekte zur Produktion von Wasserstoff geplant oder schon im Bau. (Quelle: Netzwerk Afrika Deutschland)

Bis heute suchen Angehörige aus der ganzen Welt nach Informationen zu Familien- Mitgliedern, die durch das NS-Regime verfolgt, deportiert und ermordet wurden. Dabei nutzen immer mehr Menschen das Online-Archive der Arolsen Archives: Die Zahl der Nutzer*innen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 10,9 Prozent. In über 900.000 Sitzungen wählten Menschen den digitalen Zugang zu 32 Millionen Dokumente der Arolsen Archives, die zum UNESCO Weltdokumenterbe zählen. Durch die Crowdsourcing-Initiative #everynamecounts werden die Dokumentenbestände immer leichter für Nutzer*innen durchsuchbar gemacht: Mehr und mehr Informationen lassen sich durch eine einfache Schlagwort-Suche finden. 

Immer weniger Anfragen von Überlebenden der NS-Verfolgung 

Tausendende von Angehörigen und Überlebenden wenden sich jedes Jahr an die Arolsen Archives, um Auskünfte über Verfolgungswege zu bekommen. Mit über 15.500 Anfragen zu rund 23.000 Personen sank diese Zahl 2021 jedoch erstmals seit 2015 (– 8,3 Prozent zum Vorjahr). Während der Anteil von Angehörigen mit 75,5 Prozent leicht gestiegen ist, halbierten sich die Anfragen von Überlebenden im Vergleich zum Vorjahr. Angesichts des hohen Alters der letzten Zeitzeugen wird sich diese Entwicklung fortsetzen. 

Fast die Hälfte der Anfragen kam aus Deutschland, Polen und Frankreich. Insgesamt konnten die Arolsen Archives bei mehr als zwei Dritteln der Anfragen Auskünfte in den Dokumenten finden und Informationen zu den Verfolgungswegen geben. Diese Zahl ist in den letzten Jahren weiter gestiegen, da die digitale Auswertung der Sammlung immer besser wird. 

Großes Interesse bei jüngeren Generationen 

Die große zeitliche Distanz zur NS-Verfolgung führt zu keinem sinkenden Interesse an dieser Epoche: Im Gegenteil - 75 Prozent der jungen Menschen in Deutschland interessieren sich für die NS-Zeit. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Rheingold-Instituts, die im Auftrag der Arolsen Archives die Haltung von 

16- bis 25-jährigen zum Thema Nationalsozialismus untersucht hat. 49 Prozent der Befragten wünschen sich ein digitales und leicht verständliches Angebot, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. 

Anfragen aus der Ukraine 

Jedes Jahr erreichen eine große Anzahl von Anfragen aus allen Staaten der ehemaligen Sowjetunion die Arolsen Archives. Noch lässt sich nicht sagen, welche Auswirkungen der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine darauf hat: „Aktuell sehen wir bei den Arolsen Archives keinen Rückgang an Anfragen aus der Ukraine“, sagt Floriane Azoulay, Direktorin der Arolsen Archives. Die Entwicklung sei aber auf Grund der aktuellen politischen Lage unklar. „Die Erinnerungskultur der Ukraine ist durch den Krieg, durch den gewaltsamen Tod von Zeitzeugen und die Zerstörung von historisch bedeutsamen Dokumenten bedroht. Wir arbeiten mit daran, sowohl die Überlebenden und ihre Familien zu unterstützen als auch Archive bei der Sicherung der Sammlungen.“ 

Über die Arolsen Archives 

Die Arolsen Archives sind das internationale Zentrum über NS-Verfolgung mit dem weltweit umfassendsten Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Die Sammlung mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Wichtiger denn je sind die Angebote der Arolsen Archives für Forschung und Bildung, um das Wissen über den Holocaust, Konzentrationslager, Zwangsarbeit und die Folgen der Nazi-Verbrechen in die heutige Gesellschaft zu bringen. Die Arolsen Archives bieten ein umfassendes Online-Archiv an, damit Menschen auf der ganzen Welt Zugriff auf die Dokumente haben und sich informieren können. 

Der Ehrenbürger der Gemeinde Reimlingen feiert am 25. April 2022 seinen 95. Geburtstag. Pater Andreas Sauter wurde am 25. April 1927 in Halden, einem Ortsteil von Kirchhaslach, geboren. Die Volksschule besuchte er in Kirchhaslach. Im Anschluss an die Schulzeit arbeitete er in der elterlichen Landwirtschaft mit. Am 1. September 1944 wurde er zum Arbeitsdienst einberufen und am 27. Dezember zur Wehrmacht. Im April 1945 kam Pater Andreas in amerikanische Gefangenschaft. Ende Juni 1945 wurde er wieder entlassen. Fortan arbeitete er wieder in der Landwirtschaft.

Zum ersten Mal kam Pater Andreas Sauter im Oktober 1948 nach Reimlingen, um sich im Seminar der Missionare von Mariannhill vorzustellen. Im September des nächsten Jahres begann er den Kurs für die Spätberufenen. Die Hochschulreife erlangte er im Juni 1954. Am 3. Oktober begann er in Mönchsdeggingen das Noviziat für die Kleriker. Ein Jahr später legte er die Erste Profess ab. Anschließend begann für Pater Andreas in Würzburg das Studium der Philosophie und Theologie. Die Weihe zum Priester erhielt er am 29. Juni 1960 in Würzburg. 

Am 1. September 1960 begann er mit seiner Arbeit als Präfekt und Religionslehrer im ordenseigenen Seminar St. Josef in Reimlingen. Acht Jahre später wurde er von der Ordensleitung nach Würzburg versetzt. Fortan hielt er Vorträge und arbeitete dabei eng mit dem päpstlichen Hilfswerk Missio in der Diözese Rottenburg-Stuttgart zusammen. Im Juni 1976 wurde er in das Spätberufenenseminar nach Neuss am Rhein versetzt. 

Am 2. Januar 1979 kam Pater Andreas Sauter dann als Pfarrer nach Reimlingen. Hier war er fast 32 Jahre in der Pfarrei, die Reimlingen, Grosselfingen, Balgheim, Schmähingen, Ederheim, Hürnheim und Christgarten umfasst, tätig. Am 31. August 2010 wurde er von der Gemeinde verabschiedet und erhielt im September 2010 die Ehrenbürgerwürde. Seitdem lebt er im Missionshaus St. Josef in Reimlingen. Von hier aus half er bis vor wenigen Wochen als Seelsorger im Dekanat Nördlingen aus und versah regelmäßig den Krankenbesuchsdienst im Nördlinger Stiftungskrankenhaus.

Wir wünschen dem Jubilar alles Gute, Gesundheit und Wohlergehen. Ad multos Annos. 

Barmherziger Vater
der die Sonne über Gute und Böse aufgehen lässt,
lasse das Werk deiner Hände nicht im Stich,

Der aktuelle Rundbrief für die Freunde und Förderer der Missionare von Mariannhill in der Region Österreich ist erschienen

Die Redaktion Mariannhill ist umgezogen. Seit April 2022 hat sie ihre neuen Büroräume im Kloster Mariannhill in Maria Veen bezogen.

Das Pastoralteam der Diözese Lae in Papua Neuguinea hat ein neues Video anlässlich der Bischofskonferenz 2022 im Land veröffentlicht. 

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