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Exarch Bohdan Dzyurakh überreicht Geschenk an das Bonifatiuswerk und bedankt sich für Spende

Sonntag, 18. Dezember 2022, um 16 Uhr, Klosterkirche Mariannhill Würzburg 

Mit dem „Praktikum im Norden“ ermöglicht das Bonifatiuswerk eine abwechslungsreiche Zeit im Ausland

Bonn. Aus verschiedenen Weltregionen erreichen uns derzeit Meldungen über Ordensfrauen und -männer, die Repressionen und Gewalt ausgesetzt sind. So bangt derzeit die Ordensgemeinschaft der Afrikamissionare um ihren aus Deutschland stammenden Mitbruder Pater Hans-Joachim Lohre, der in der Hauptstadt von Mali, Bamako seit dem 20. November vermisst wird. Es wird befürchtet, dass er entführt worden sein könnte.

Die Redemptoristen in der Ukraine berichten, dass zwei ihrer Mitbrüder – P. Ivan Levytskyy und P. Bohdan Heleta – am 16. November in der russisch besetzten ukrainischen Stadt Berdjansk festgenommen worden seien und fälschlicherweise beschuldigt werden, Waffen und Sprengstoff gelagert zu haben. Die Ordensgemeinschaft betont, dass beide „ausschließlich pastorale und soziale Dienste für griechische und römische Katholiken“ in der Stadt geleistet hätten und die Beschuldigungen erfunden seien.

In Brasilien engagiert sich ein weiterer Redemptorist, der Weihbischof der Erzdiözese Belo Horizonte, Dom Vicente Paula de Ferreira, besonders für die Menschen, die vom Dammbruch in Brumadinho 2019 betroffen sind. Am Ende einer Eucharistiefeier wurde er jetzt mit einer Waffe offen mit Mord bedroht. Die Redemptoristen der Ordensprovinz Minas, Rio und Espirito Santo solidarisierten sich Mitte November mit ihrem Mitbruder: „Wir leben in einer freien und demokratischen Gesellschaft; daher sollten Meinungsverschiedenheiten nicht zu gewalttätigen und respektlosen Handlungen anstiften.“ Die Ordensgemeinschaft fordert „eine Kultur des Dialogs, des Zuhörens und der Geschwisterlichkeit, um in dieser pluralen Welt mit Unterschieden und Respekt leben zu können“.

Der Vorsitzende der DOK, Br. Andreas Murk OFM Conv., schließt sich dieser Forderung an und äußert sich besorgt angesichts der Gewalt in vielen Teilen der Welt. Mit den Menschen dort sind auch die Ordensfrauen und -männer, die bei ihnen bleiben, dieser Gewalt ausgesetzt. Br. Andreas: „Diese Ordensleute brauchen unsere Solidarität. Sie stehen auch in schwierigen Situationen an der Seite der Menschen und setzen für dieses christliche Glaubenszeugnis sogar ihr Leben aufs Spiel. Dazu benötigen sie neben dem Rückhalt, den sie in ihren Ordensgemeinschaften finden, auch den der Kirche und der Regierungen. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat die Menschenrechte zum Fundament unserer Außenpolitik erklärt. Wir rufen die Politik auf allen Ebenen auf, sich in diesem Sinne auf diplomatischem Weg für Pater Lohre in Mali, die entführten Redemptoristen in der Ukraine und Bischof Vicente Paula de Ferreira in Brasilien einzusetzen.“

Die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) vertritt die Interessen der Ordensgemeinschaften in Deutschland mit rund 11.800 Ordensfrauen und rund 3.400 Ordensmännern, die in etwa 1400 klösterlichen Niederlassungen leben. Mehr als 1000 Ordensfrauen und -männer aus Deutschland sind als Missionskräfte im weltweiten Einsatz.

Mit Friedensgebet und Friedensmarsch: Bonifatiuswerk startet die bundesweite Nikolausaktion „Weihnachtsmannfreie Zone“ mit mehr als 500 Schulkindern in Augsburg

Computermuseum HNF unterstützt Aktion „Weihnachtsmannfreie Zone“ des Bonifatiuswerkes Der Deutschen Katholiken

Adveniat hat die bundesweite Weihnachtsaktion im Trierer Dom eröffnet

Trier, 27. November 2022. „Gesundsein fördern – was in unseren Ohren nach Wellness klingt – ist für die meisten Menschen auf der Südhalbkugel unserer Erde eine elementare Notwendigkeit, um menschenwürdig leben zu können.“ Eindringlich hat der Bischof von Trier, Dr. Stephan Ackermann, am 27. November in seiner Predigt im Trierer Dom zur Eröffnung der bundesweiten Adveniat-Weihnachtsaktion dafür geworben, die Armen in Lateinamerika und der Karibik nicht zu vergessen. In einem Dorf im bolivianischen Amazonasgebiet habe er im vergangenen Sommer von den indigenen Bewohnern erfahren, dass sie lebenswichtige Medikamente und Gesundheitsversorgung nur von kirchlichen Institutionen erwarten. „Wir durften in Bolivien konkret erleben, wie kirchliche Akteure zur Gesundheitsversorgung in Lateinamerika beitragen, auch und gerade dort, wo staatliche Strukturen nicht greifen oder ausfallen.“

Beeindruckt zeigte sich Ackermann auch von den Berichten der Projektpartnerin des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Schwester Geanni Ramos aus Guatemala. Mit der Familienhilfe des Bistums Santiago de Guatemala kämpfe sie für eine bessere Versorgung und das Überleben der häufig unterernährten Kinder. Für Bischof Ackermann ist in dieser Situation Hilfe nicht bloß eine Frage von Barmherzigkeit und Solidarität, sondern eine Frage der Gerechtigkeit innerhalb der Weltgemeinschaft. „Wir sollen und wollen doch so leben, dass es nicht zulasten der Schwachen und Benachteiligten dieser Erde geht!“ forderte der Trierer Bischof. 

Der festliche Gottesdienst im Trier Dom ist der Startschuss für die bundesweite Weihnachtsaktion der Katholischen Kirche. Während des Advents werden Projektpartnerinnen und Projektpartner des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat in Deutschland unterwegs sein, um von der fehlenden Gesundheitsversorgung und der Not der Armen in Guatemala und Bolivien aus erster Hand zu berichten.

Für den Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Martin Maier steht fest: „Gesundheit ist ein Menschenrecht. Gesundheit ist ein globales Entwicklungsziel der Vereinten Nationen. Gesundheit ist zentral im Evangelium. Der Auftrag Jesu an seine Jünger lautet: Alle Menschen sollen Heilung von Krankheit an Leib und Seele erfahren. Unsere Adveniat-Partnerinnen und Partner stehen für diese christliche Botschaft ein, sie stehen für das Menschenrecht auf Gesundheit ein, sie stehen für das globale Entwicklungsziel ein, wenn sie mit kirchlichen Gesundheitszentren, kirchlichen Krankenhäusern sowie Bildungsprogrammen für eine ganzheitliche Ernährung und Entwicklung dort einspringen, wo der Staat versagt.“ Aktuell verschärfe der völkerrechtswidrige Angriffskrieg des Putin-Regimes die dramatische humanitäre Krise in Lateinamerika. „Wenn wir in Europa infolge des Ukrainekriegs bildlich gesprochen eine Erkältung bekommen, leidet Lateinamerika unter einer Lungenentzündung“, so der Adveniat-Hauptgeschäftsführer. „Steigende Lebensmittelpreise, steigende Energie- und Treibstoffkosten – für Millionen von Armen in Lateinamerika ist die Folge: Hunger. Kommt dann noch ein Krankheitsfall hinzu, ist nicht selten die Existenz der ganzen Familie bedroht“, erläuterte Pater Martin Maier.

Schwester Geanni Ramos zeigte sich zu Beginn des Gottesdienstes beeindruckt von den Brücken der Solidarität zwischen Deutschland und Lateinamerika: „Ich erlebe hier, dass viele Personen auf dasselbe Ziel hinarbeiten“, sagte die Leiterin der Familienhilfe von Santiago de Guatemala. In dem mittelamerikanischen Land ist die Hälfte der Kinder unter sechs Jahren unterernährt. „In verschiedenen Teilen der Welt arbeiten wir daran, dass die Armen und Benachteiligten Zugang zu einem würdevollen Leben haben“, so Geanni Ramos.

Dass die Hilfe bei den Armen in Lateinamerika ankommt, bestätigte Bischof Eugenio Coter aus dem bolivianischen Amazonasgebiet in seinem Grußwort am Ende des Gottesdienstes. Er könne seine Arbeit im Amazonas-Regenwald nur wegen und aufgrund der Hilfe von Adveniat machen. „Ich bin Zeuge dafür, dass Ihre Spenden bei uns ankommen und dass sie denen helfen, die die Hilfe am nötigsten brauchen.“ Bischof Coter ermutigte die Menschen hierzulande, auf die Nöte der Leidenden emotional zu reagieren und sich zu empören über die Ungerechtigkeiten und den Egoismus derjenigen, die die menschliche Geschwisterlichkeit und ihre wirtschaftlichen und politischen Verpflichtungen vergessen. „Dies ist ein Zeichen dafür, dass wir noch ein wirklich menschliches Herz haben!“, zeigte sich Bischof Coter überzeugt.

Unter der Leitung von Domkapellmeister Thomas Kiefer und Domorganist Josef Still gestalteten die Gruppe Chuquiago aus Trier, die Trierer Domsingknaben und der Kathedraljugendchor den festlichen Gottesdienst musikalisch. 

In den Weihnachtsgottesdiensten am 24. und 25. Dezember ist die Kollekte in ganz Deutschland wichtiger Ausdruck des Teilens und der weltkirchlichen Solidarität. Die Weihnachtskollekte, die seit mehr als 60 Jahren für die Armen in Lateinamerika und der Karibik gedacht ist, geht aber auch neue Wege und kommt zu den Menschen hierzulandeGemeinden können die Adveniat-Spendentüte bestellen unter www.adveniat.de/materialien und mit den Pfarrbriefen verteilen, in Pfarrheimen oder anderen Einrichtungen auslegen. Außerdem besteht immer auch die Möglichkeit der Online-Spende auf: www.adveniat.de/spenden. Mit einem Online-Adventskalender bietet Adveniat während der gesamten Adventszeit jeden Tag einen kleinen ungewöhnlichen Weihnachtsimpuls: Auf www.teile-dein-weihnachten.de teilen Prominente, Familien, Influencerinnen ihre Ideen zu Weihnachten und zeigen damit ihre Verbundenheit mit den Menschen hierzulande und in Lateinamerika.

 

Adveniat-Weihnachtsaktion 2022: Gesundsein Fördern

Jedes zweite Kind in Guatemala ist unterernährt. In Bolivien lassen engagierte Gemeindemitglieder, Ordensleute und Priester den Armen medizinische Hilfe zukommen und retten nicht nur in der Corona-Pandemie Leben. Diese beiden Beispiele aus den Schwerpunktländern der diesjährigen Adveniat-Weihnachtsaktion machen deutlich: Lateinamerika befindet sich in einer dramatischen humanitären Krise. Mit seinen Projektpartnern vor Ort durchbricht das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat die Spirale von mangelnder Gesundheitsversorgung, Hunger und Armut. Gesundheitshelfer werden von der Kirche ausgebildet, Gemeindeteams besuchen Kranke und Familien, kirchliche Krankenhäuser und Gesundheitsposten sind die Hoffnung der Armen. Unter dem Motto „Gesundsein fördern“ ruft die diesjährige bundesweite Weihnachtsaktion der katholischen Kirche die Menschen in Deutschland zur Solidarität auf, damit Gesundheit für die Armen in Lateinamerika nicht länger ein unerreichbares Gut bleibt. Die Eröffnung der Adveniat-Weihnachtsaktion findet am 1. Advent, dem 27. November 2022, im Bistum Trier statt. Die Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember in allen katholischen Kirchen Deutschlands ist für Adveniat und die Hilfe für die Menschen in Lateinamerika und der Karibik bestimmt. Spendenkonto bei der Bank im Bistum Essen, IBAN: DE03 3606 0295 0000 0173 45 oder unter www.adveniat.de.

Das Jahr 2022 ist ein Jahr der Negativschlagzeilen: Klimawandel und Naturkatstrophen, Krieg und Inflation, steigende Energiekosten und nach wie vor Corona. Die gemeinsame Adventsaktion„#weltretten“ von Bistümern, Hilfswerken, Orden und Verbänden sowie dem Katholischen Medienhaus in Bonn stellt angesichts dieser dramatischen Lage in der Welt die Frage: Wie und wo können wir alle dazu beitragen, die Welt ein bisschen besser zu machen? Denn mehr denn je kommt es an jedem Tag auf jeden Einzelnen an.

Adveniat eröffnet bundesweite Weihnachtsaktion 2022 am ersten Advent im Bistum Trier

Trier, 24. November 2022. „Gesundsein Fördern – das ist mit eine der wichtigsten Aufgaben der Kirche in Bolivien und ganz Lateinamerika.“ Das hat der Bischof von Trier, Dr. Stephan Ackermann, am 24. November in Trier bei der Pressekonferenz zur Eröffnung der bundesweiten Weihnachtsaktion des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat gesagt. Das Motto der diesjährigen Aktion „Gesundsein Fördern“ habe ihn auf seiner Reise im Sommer dieses Jahres in Bolivien stets begleitet. „Die Menschen haben mir in fast jedem Gespräch von schweren Corona-Infektionen und oft vom Tod von Angehörigen, Freunden und Nachbarn berichtet. Da ein gut ausgebautes Gesundheitssystem fehlt, hat die Pandemie die Menschen hart getroffen“, berichtete der Trier Bischof.

Beeindruckt zeigte sich Ackermann vom Einsatz der Pfarreien, Orden, kirchlichen Krankenhäusern und Gesundheitsstationen: „Die Solidaritätsaktionen der Pfarreien in Stadtvierteln während des Lockdowns, Suppenküchen, das Verteilen von Schutzmasken und Lebensmitteln und der enorme Einsatz etwa des Hospital Católico mit dem Aufbau einer eigenen Covid-Abteilung für bis zu 30 schwer Infizierte – dieses Engagement vor Ort kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.“ Möglich sei dies aber auch nur dank der großzügigen Unterstützung aus dem Bistum Trier und ganz Deutschland. Deshalb richtete Bischof Ackermann einen eindringlichen Appell an die Menschen hierzulande: „In diesem Jahr, in dem die Eröffnung der bundesweiten Weihnachtsaktion der Katholischen Kirche in Trier stattfindet, rufe ich die Pfarrgemeinden und alle Menschen zu tatkräftiger Solidarität und zur Spende für das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat auf.“ Die Kollekte in den Weihnachtgottesdiensten am 24. und 25. Dezember in allen Pfarreien in Deutschland ist für Adveniat und damit für die Menschen in Lateinamerika und der Karibik bestimmt.

Allein in Guatemala ist die Hälfte aller Kinder unterernährt. Darauf wies die Adveniat-Partnerin und Leiterin der Familienhilfe des Hauptstadt-Bistums Santiago de Guatemala hin. „Strukturelle Ungleichheit ist die tieferliegende Ursache vieler unserer Übel. Und Korruption ist die tödliche Krankheit. In einem Land wie Guatemala sollte es keinen Platz für chronische Unterernährung, Krankheiten oder den Tod von Kindern geben“, kritisierte Schwester Geanni Ramos die ungleiche Verteilung der Ressourcen in ihrem Land. 

Die vom Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat unterstützte Kinderpastoral des Bistums ist die Antwort auf die Not der Familien und das Versagen der staatlichen Gesundheitsversorgung. Der Schwerpunkt liegt auf der Begleitung von Familien während der Schwangerschaft und bis zum sechsten Lebensjahr. Denn diese Hilfe wirkt sich ein Leben lang auf ihre Gesundheit und Persönlichkeit aus. „Jeder Zentimeter, den wir vorwärtsgehen, um die Grundrechte in der frühen Kindheit zu garantieren ist ein Fenster der Hoffnung für dieses Kind, seine Familie, seine Gemeinschaft und sein Land“, sagte Schwester Geanni Ramos.

„Die Covid-Pandemie hat die ganze Zerbrechlichkeit unseres Gesundheitssystems gezeigt“, erklärte Bischof Eugenio Coter. Der Bischof des Apostolischen Vikariats Pando im bolivianischen Amazonasgebiet berichtete eindrücklich, dass ihn insbesondere der Mangel an medizinischem Sauerstoff die Verzweiflung der Familien habe hautnah erleben lassen. Deutlich kritisierte er ein Gesundheitssystem, dass nur den Reichen offensteht und die Armen in eine Spirale der Verschuldung bringt: „Die horrenden Kosten für die Gesundheitsversorgung sind eine der Ursachen für die Armut unserer Bevölkerung. Im Krankheitsfall werden auf einen Schlag die Ersparnisse eines ganzen Lebens ausgegeben.“ 

Verheerend wirkt sich Bischof Coter zufolge auch der Krieg in der Ukraine aus: Die Spekulation mit Benzin und Getreide habe die Lebensmittelpreise in Lateinamerika sprunghaft ansteigen lassen. In dieser Notlage suchten die Armen Hilfe bei der Kirche, die mit der Unterstützung von Adveniat Gesundheitszentren und auch ein Krankenhaus-Schiff ins Leben gerufen habe. „Als Kirche wollen wir mit dem Staat zusammenarbeiten, um das Gesundheitssystem vorwärts zu bringen. Denn dort, wo dies geschieht, wurden ermutigende Ergebnisse erzielt“, so Bischof Coter.

Für den Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Pater Martin Maier, zeigen die beiden Beispiele der Adveniat-Partner: „Wir sind bei den Menschen, die vergessen werden, die sich selbst überlassen werden, die bewusst ausgegrenzt werden.“ Er wies darauf hin, dass die skandalöse Mangelernährung bei Kindern gerade auch in den ländlichen Gegenden grassieren, wo Sojabohnen wachsen, die Kinder und Familien ernähren könnten, wenn sie nicht als Futtermittel für den weltweiten Fleischkonsum verschwendet würden. „Das ist nur ein Beispiel für die tödlichen Folgen einer globalen Wirtschaft, die die Gewinnmaximierung für Wenige über das Menschenrecht auf Gesundheit und Leben der Vielen stellt“, so Pater Maier. 

Lateinamerika befinde sich infolge der Pandemie und des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges des Putin-Regimes in einer dramatischen humanitären Krise, vor der man nicht die Augen verschließen dürfe. „Lassen Sie uns alle gemeinsam die Spirale von mangelnder Gesundheitsversorgung, Hunger und Armut durchbrechen und Gesundsein fördern“, rief der Adveniat-Hauptgeschäftsführer die Menschen in Deutschland zur Solidarität mit den Armen in Lateinamerika und der Karibik auf.

Adveniat-Weihnachtsaktion 2022: Gesundsein Fördern

Jedes zweite Kind in Guatemala ist unterernährt. In Bolivien lassen engagierte Gemeindemitglieder, Ordensleute und Priester den Armen medizinische Hilfe zukommen und retten nicht nur in der Corona-Pandemie Leben. Diese beiden Beispiele aus den Schwerpunktländern der diesjährigen Adveniat-Weihnachtsaktion machen deutlich: Lateinamerika befindet sich in einer dramatischen humanitären Krise. Mit seinen Projektpartnern vor Ort durchbricht das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat die Spirale von mangelnder Gesundheitsversorgung, Hunger und Armut. Gesundheitshelfer werden von der Kirche ausgebildet, Gemeindeteams besuchen Kranke und Familien, kirchliche Krankenhäuser und Gesundheitsposten sind die Hoffnung der Armen. Unter dem Motto „Gesundsein fördern“ ruft die diesjährige bundesweite Weihnachtsaktion der katholischen Kirche die Menschen in Deutschland zur Solidarität auf, damit Gesundheit für die Armen in Lateinamerika nicht länger ein unerreichbares Gut bleibt. Die Eröffnung der Adveniat-Weihnachtsaktion findet am 1. Advent, dem 27. November 2022, im Bistum Trier statt. Die Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember in allen katholischen Kirchen Deutschlands ist für Adveniat und die Hilfe für die Menschen in Lateinamerika und der Karibik bestimmt. Spendenkonto bei der Bank im Bistum Essen, IBAN: DE03 3606 0295 0000 0173 45 oder unter www.adveniat.de.

Bildhinweis:

In Tansania wurde jetzt eine Pfarrei nach dem Namen des Seligen Pater Engelmar Unzeitig CMM benannt. Sie liegt in der Diözese Mbinga und Bischof John C. Ndimbo nahm die Weihe vor. Der Missionar von Mariannhill, Pater Dennis Auro CMM, kümmert sich als Pfarrer um die Gemeinde. 

 

 

 

Es war ein freudiger Anlass für beide Seiten: Der Bad Abbacher Förderkreis der Mariannhiller Mission überreichte einen symbolischen Scheck über 30 000 Euro an die Mariannhiller Patres Ivor Chaebwa und Timothy Simfukwe für den Weiterbau ihrer Schule in Makeni/Sambia. Die beiden Geistlichen waren zum Konvent ihres Ordens in Rom und besuchten in diesem Zusammenhang auch den Bad Abbacher Förderkreis. Pater Ivor ist der Regional Superior von Sambia, Pater Timothy der Leiter der Mariannhill Mission School in Makeni. Die Patres kooperieren bei diesem Projekt mit den Schwestern vom Kostbaren Blut, ein Orden, der mit Franz Pfanner den gleichen Gründer hat wie die Mariannhiller Missionare.

Aktuell werden an der Schule bereits 224 Kinder vom Kindergartenalter bis zu zwölf Jahren unterrichtet. Von sieben Uhr morgens bis 15 Uhr sind sie an der Schule. Eine Besonderheit der Schule ist es, dass Kinder aus armen Familien kein Schulgeld zu zahlen brauchen. Eine weitere Besonderheit ist, dass der Löwenanteil der Unterrichteten weiblich ist. 180 Mädchen besuchen die Schule. Traditionell werden in Afrika eher Buben bei der Weiterbildung unterstützt als Mädchen. Der Grund ist einfach: Mädchen heiraten und gehen weg. Buben bleiben und versorgen auch ihre Eltern mit.

Pater Timothy berichtete von der Schule: Viele der Kinder haben sehr lange Wege. Die Schule besitzt deshalb drei Busse, um diese Kinder abzuholen. Wer noch nichts gegessen hat, bekommt etwas und mittags gibt es eine nahrhafte Mahlzeit für alle. Die Schule muss ihren Unterhalt und die Kosten für die Lehrer, die sonstigen Mitarbeiter und die Nahrung selbst erwirtschaften. Besser gestellte Familien zahlen Schulgeld, und wer etwas erübrigen kann, gibt den Kindern Lebensmittel für die Schule mit. Insgesamt arbeiten an der Makeni School derzeit 27 Menschen, 18 davon sind Lehrer. Konfessionell sind weder die Lehrer, noch die Angestellten, noch die Kinder an den katholischen Glauben gebunden. „Wir haben alle Konfessionen“, betont Pater Ivor.

Begonnen hat dieses Schulprojekt, als die Mariannhiller, die hier seit 20 Jahren eine Missionsstation haben, von den Menschen im Umland um Geld gebeten wurden, um ihre Kinder auf eine gute Schule schicken zu können. Als diese Bitten immer mehr wurden, beschlossen die Missionare, selbst eine Schule zu bauen. „Da stehen wir in der Tradition unserer Vorfahren“, sagte Pater Ivor.  Die ersten Gebäude der Schule wurden von ihren Mitbrüdern aus der Schweiz mit Spenden unterstützt, berichtete Pater Ivor, die weiteren Räume können durch die Unterstützung aus Bad Abbach gebaut werden. Am Start brauchen sie Hilfe, umriss Pater Ivor die Situation. „Wenn die Schule voll ist, sind sie sehr zuversichtlich, den Unterhalt selbst erwirtschaften zu können.“

Die vier Klassenzimmer, deren Bau vom Bad Abbacher Förderkreis unterstützt wird, sind bis zum Dach fertig. Pater Ivor übermittelte dem Kreis eine genaue Liste mit den einzelnen Ausgaben, die mit der ersten Tranche über 15 000 Euro finanziert wurden. Für den Weiterbau wird nun eine zweite Tranche über den gleichen Betrag freigegeben. Im Dezember soll das Gebäude fertig sein, im Januar soll dort der Unterricht beginnen. „Sie wissen gar nicht, wieviel Gutes Sie damit tun“, sagte Pater Timothy zum Abschied.

Der neue Generalsuperior und Chef aller Mariannhiller Missionare, den Pater Ivor und Pater Timothy mit gewählt haben, ist übrigens Pater Michael Maß, der aus Rottenburg/Laaber stammt.

Weitere Projekte

Hostel: Neben der Schule, haben die Mariannhiller bei einer ihrer vier Missionsstationen auch ein Projekt am Land ins Leben gerufen, das ausschließlich Mädchen unterstützt. Die Mädchen werden mit Schulausrüstung und Hygieneartikeln unterstützt, damit sie zur Schule gehen können. Auch Schulgeld wird für sie übernommen. Nun möchten die Patres noch ein Hostel bei der Schule bauen, speziell für Mädchen. Sie haben nämlich einen Schulweg von bis zu 20 Kilometern, der besonders am Abend sehr gefährlich wird. 

Farm: Gute Nachrichten gab es auch von der Kasembo Farm. Die durch die Unterstützung des Bad Abbacher Vereins angeschaffte Ölpresse tut ihre Dienste, die Menschen aus der Umgebung bauen Sonnenblumen an und bringen sie zum Pressen. Auch die angeschafften Kühe vermehren sich. Zwei Kälber sind schon geboren. Sechs Familien können vom Ertrag dieser Farm leben.

Hungerhilfe: Die Mariannhiller haben in Sambia vier Missionsstationen. An diese vier Stationen werden Lebensmittel wie Maismehl, Öl, Bohnen, Kraut und eventuell auch Reis geliefert, um an bedürftige Menschen verteilt zu werden. Daraus kochen die Menschen eine Art Gemüsegulasch, in das Maisknödel eingetaucht werden. Dieses Gericht gibt es meist zweimal täglich. Das Gemüse wird durch die Zugabe verschiedener Blätter und Blüten etwas variiert.  

Zu einem Gespräch trafen sich Generalsuperior Pater Michael Maß CMM und der deutsche Botschafter beim Heiligen Stuhl, Dr. Bernhard Kotsch. Zukunftsthemen im weltweiten Kontext standen im Zentrum des Austausches. 

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