Der stellvertretende Provinzial Pater Mario Muschik CMM fand folgende Worte angesichts des Heimgangs von Pater Andreas Rohring CMM:

Lieber Herr Rohring,
geehrte Geschwister und Verwandte von Pater Andreas,
liebe Mitbrüder,
geehrte Trauergäste, liebe Mitchristen,
„Brannte uns nicht das Herz?“, so fragten die Emmausjünger am Abend des Ostertages.
Wofür das Herz von Pater Andreas brannte, das wissen wir alle: Es war der Journalismus. Er war Journalist mit Leib und Seele, das war sein Leben.
Werfen wir einmal einen Blick auf sein Leben: Geboren wurde er am 31. Juli 1966 in Heiden. Er besuchte die Grundschule und dann das Gymnasium der Mariannhiller Missionare hier in Maria Veen. Im Jahr 1986 machte er sein Abitur und trat im gleichen Jahr in das Noviziat der Missionare von Mariannhill in Reimlingen ein. Im Jahr darauf legte er seine ersten Ordensgelübde ab und begann mit dem Studium der Theologie in Würzburg. 1992 erhielt er das Diplom in Theologie. In den Monaten zwischen Studium und dem Beginn seines Pastoraljahres machte er ein Praktikum bei der Bischöflichen Pressestelle in Würzburg, und schon damals zeigte sich, dass der Journalismus seine Welt war. Sein Pastoraljahr, die praktische seelsorgliche Ausbildung, erhielt er von Ende 1992 bis Ende 1993 in der Pfarrei St. Georg und Michael in Augsburg und am Pastoraltheologischen Institut der Pallottiner in Friedberg. Währenddessen, am 19. Juni 1993, erteilte ihm Bischof Dr. Paul Werner Scheele die Priesterweihe. In den Jahren 1994 bis 1996 hatte er einen Missionseinsatz in Simbabwe, unter anderem auf der Missionsstation Empandeni und in einer Stadtpfarrei in Bulawayo.
Wieder zurück in Deutschland, bereitete er sich darauf vor, unsere Redaktion zu übernehmen und hauptberuflich als Journalist tätig zu sein. So machte er Praktika beim Weltbild Verlag in Augsburg und bei der Augsburger Allgemeinen und danach seine Volontariats-Ausbildung bei der ihm schon vertrauten bischöflichen Pressestelle POW in Würzburg. Bereits währenddessen, ab 1997, gab er das Missionsmagazin Mariannhill heraus. Viele Jahre hinweg betrieb er als verantwortlicher Redakteur die Redaktion Mariannhill von Reimlingen aus. Im Jahr 2022 verlegte er die Redaktion hierher nach Maria Veen. So konnte er auch seinen Eltern – seine Mutter ist mittlerweile verstorben – eine wertvolle Stütze und Hilfe sein.
Die Redaktion Mariannhill, das war sein Leben. Dafür gab er sein Herzblut. Wenn ich in den vergangenen Jahren Menschen aus dem Presse- und Medienbereich kennengelernt habe die ihn ebenfalls kannten, dann sprachen diese immer mit großem Respekt über ihn, bewunderten sein Können und seine Professionalität.
Aber immer wieder betonte er, dass er diese seine Arbeit nicht für sich selbst tat, sondern für die Gemeinschaft. Und seine Medienarbeit war letztendlich seine Art, Missionsarbeit zu tun, das heißt, Menschen mit Gott in Berührung zu bringen, auf unsere Arbeit aufmerksam zu machen, und den Menschen zu helfen, in deren Dienst wir uns als Gemeinschaft gestellt haben.
Das, denke ich, können wir von ihm lernen: Unsere Arbeit nicht einfach nur zu tun, damit sie getan ist, sondern sie gut, professionell und mit Herzblut zu tun. Wir können von ihm lernen, das große Ganze zu sehen und unseren Dienst als Beitrag dazu. Und wir können von ihm lernen, dass unsere persönliche Arbeit auch zum Aufbau des Reiches Gottes beiträgt.
Besonders stolz war Pater Andreas auf seine vorbildliche Medienarbeit damals im Zusammenhang mit der Seligsprechung unseres Mitbruders Pater Engelmar Unzeitig. So berührt es mich im Nachhinein, dass einer seiner letzten großen Aufgaben die Festpredigt zur diesjährigen Engelmar-Wallfahrt in den Böhmerwald war.
Und auch an seinem letzten Tag war er im Dienst. Er war beim Abschiedsgottesdienst unserer Gemeinschaft in Reimlingen, wo wir über hundert Jahre tätig waren, um Bilder zu machen und den Artikel darüber vorzubereiten. Sein plötzlicher Tod auf der Rückfahrt von Reimlingen ist für uns noch immer unfassbar. Er hat zwar uns Mitbrüdern gegenüber immer über seine Krankheiten gesprochen, und dass er möglicherweise nicht alt werden wird. Und doch war die Nachricht von seinem Tod ein großer Schock für uns.
Sein Herz brannte für die Medienarbeit, und letztendlich brannte es für die Verkündigung der Frohen Botschaft. So manchem Menschen konnte er durch seine Arbeit helfen, mit Christus in Berührung zu kommen.
Ich vertraue darauf, dass der auferstandene Christus, den er durch seine Medienarbeit verkündigt hat, ihm nun begegnet ist, und dass er nun für immer bei ihm sein darf. Amen.