Während des Bürgerkrieges in den 80er Jahren wurden in Rhodesien/Simbabwe auch Mariannhiller Missionare ermordet: Bischof Adolf Schmitt CMM, Pater Possenti Anton Weggartner CMM, Bruder Peter Geyermann CMM, Bruder Andreas von Arx CMM, Pater Edmar Sommerreißer CMM, Bruder Matthias Sutterlüty CMM und Bruder Kilian Knörl CMM.
Pater Possenti Weggartner CMM
Pater Possenti Weggartner CMM stammt aus Pelkering bei München. Er wurde 1933 in Würzburg zu Priester geweiht und reiste noch im gleichen Jahr nach Afrika. Die meisten Jahre seiner missionarischen Tätigkeit arbeitete Pater Possenti als Lehrer und Rektor an Schulen. Unzählige schwarze Akademiker gingen bei ihm in die Schule, zu denen er auch nach deren Schulabgang stets gute Kontakte pflegte. Mit Bischof Adolf Schmitt, unter dem Pater Possenti 25 Jahre lang arbeitete, verbanden ihn freundschaftliche Beziehungen. Kein Wunder, dass sich der Alt-Bischof (Schmitt resignierte 1974) auf die von Pater Possenti geleitete Missionsstation Regina Mundi zurückzog, wo er als einfacher Missionar lebte und wirkte.
Wie kam er ums Leben? Er gehörte zu einer Gruppe von Mariannhiller Missionaren und Missionsschwestern vom Kostbaren Blut, die sich auf der Fahrt von der Missionsstation Regina Mundi zum Buschkrankenhaus St. Luke's befand, wo sie einen kranken Missionar besuchen wollten. Wenige Kilometer vor ihrem Ziel war der Buschweg durch einen querliegenden Baumstamm gesperrt. Als sie ihn fortschaffen wollten, stürmte ein schwarzer Freischärler aus dem Unterholz, forderte Geld und eröffnete das Feuer. Vom Kugelhagel wurden Bischof Adolf Schmitt CMM, P. Possenti Weggartner CMM und Sr. Francis van den Berg CPS tödlich getroffen. Sr. Ermenfried Knauer erlitt schwere Schußwunden - bewußtlos wurde sie später ins Krankenhaus gebracht. Der schwarze Freischärler rief beim Überfall: "Alle Missionare sind Feinde des Volkes."
Bischof Adolf Schmitt CMM
Bischof Adolf Schmitt CMM wurde 1905 in Rimpar bei Würzburg geboren. 1931 wurde er in Würzburg zum Priester geweiht. Dann ging er nach Rhodesien, wo er die weiße Gemeinde von Bulawayo betreute. Nach drei Jahren riefen ihn die Ordensoberen wieder nach Europa zurück. Im Mariannhiller Piusseminar in Würzburg und im Studienseminar Aloysianum in Lohr warteten neue Aufgaben auf ihn. Als 1938 in den USA ein Missionsseminar eröffnet werden sollte, wurde Pater Adolf damit beauftragt. Dort wirkte er bis 1950, zuletzt als Provinzial, als ihn die Nachricht von seiner Ernennung zum Bischof der Diözese Bulawayo in Simbabwe erreichte. 1951 wurde er von Kardinal Mooney in Detroit zum Bischof geweiht; wenige Monate später traf er in Simbabwe ein. Die Diözese Bulawayo umfasste damals noch riesige Gebiete des südlichen Rhodesien sowie Mittel- und Nord-Botswana. In den fast 24 Jahren seiner Tätigkeit als Oberhirte wurde viel geleistet. Kirchen entstanden, Hospitäler, Haupt- und Außenstationen wurden errichtet und erweitert und bislang unerschlossene Gebiete missionarisch erfasst. Um den einheimischen Ordensnachwuchs zu fördern, gründete Bischof Schmitt eine eigene Kongregation für schwarze Schwestern. Während seines letzten Heimatbesuches 1976 in Deutschland, wenige Monate vor seinem tragischen Tod, antwortet Bischof Schmitt auf die Frage, warum er nach seiner Abdankung als Bischof nicht nach Deutschland zurückgekehrt sei: "Ich bin geblieben, weil ich den Eindruck hatte, dass man mich noch braucht. Ich bin auch geblieben, um meinen Mitbrüdern zu zeigen, dass ich nicht einfach weggehe, weil nun ein neuer Bischof gekommen ist ... und ich will jetzt nicht den Eindruck erwecken, dass ich das Land verlasse, da sich die Schwierigkeiten mehren. Ich werde in Rhodesien bleiben, solange ich bleiben darf, denn es ist praktisch meine zweite Heimat geworden."
Wie kam er ums Leben? Er gehörte zu einer Gruppe von Mariannhiller Missionaren und Missionsschwestern vom Kostbaren Blut, die sich auf der Fahrt von der Missionsstation Regina Mundi zum Buschkrankenhaus St. Luke's befand, wo sie einen kranken Missionar besuchen wollten. Wenige Kilometer vor ihrem Ziel war der Buschweg durch einen querliegenden Baumstamm gesperrt. Als sie ihn fortschaffen wollten, stürmte ein schwarzer Freischärler aus dem Unterholz, forderte Geld und eröffnete das Feuer. Vom Kugelhagel wurden Bischof Adolf Schmitt CMM, P. Possenti Weggartner CMM und Sr. Francis van den Berg CPS tödlich getroffen. Sr. Ermenfried Knauer erlitt schwere Schußwunden - bewußtlos wurde sie später ins Krankenhaus gebracht. Der schwarze Freischärler rief beim Überfall: "Alle Missionare sind Feinde des Volkes."
Bruder Peter Geyermann CMM
Bruder Peter Geyermann CMM wurde am 2. Juni 1978 auf der Missionstation Embakwe ermordet. Der Überfall erfolgte in wenigen Minuten. Bis heute sind die näheren Umstände ungeklärt.
Bruder Peter wurde 1941 in Wirfus an der Mosel geboren. Seine Ausbildung erhielt er im Missionshaus St. Josef in Reimlingen. Hier legte er 1960 seine erste Profess ab. Anschließend wirkte er in verschiedenen Niederlassungen der Mariannhiller in Deutschland und meldete sich schließlich für Afrika. Viele Jahre lang wirkte er auf der Station Embakwe, wo er für diverse Arbeiten zuständig war, nicht zuletzt für das große künstliche Bewässerungssystem. Über seine Arbeiten und Leistung sprach er selten. Er zog es vor, den Einheimischen, mit gutem Beispiel voranzugehen.
Bruder Andreas von Arx CMM
Bruder Andreas von Arx CMM wurde am 2. Juni 1978 auf der Missionstation Embakwe ermordet. Der Überfall erfolgte in wenigen Minuten. Bis heute sind die näheren Umstände ungeklärt.
Bruder Andreas wurde 1933 in Winzau/Schweiz geboren, erhielt seine Ausbildung als Mariannhiller im Missionshaus Brig im Kanton Wallis. Hier wirkte er viele Jahre vor seinem Afrika-Einsatz. Die Stille der Werkstatt war sein Missionsfeld.
Pater Edmar Sommerreißer CMM
Am Abend des 25. April 1981 wurde auf der Missionsstation Regina Mundi Pater Edmar Sommerreißer CMM von drei bewaffneten Männern erschossen. Pater Edmar wurde 1913 in Ortlfingen bei Donauwörth geboren. 1935 machte er sein Abitur an der ordenseigenen Spätberufenenschule in Reimlingen und begann anschließend sein Noviziat. Am 17. Mai 1936 legte er seine erste Profess ab. Es folgten Studienjahre im Würzburger Piusseminar. 1940 wurde er in Würzburg zum Priester geweiht. Schon kurze Zeit später wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Nach Kriegsende betreute er jahrelang das Flüchtlingslager auf dem ehemaligen Flughafen in Würzburg, leistete unzählige Aushilfen, sorgte in den schweren Nachkriegsjahren für die wirtschaftlichen Belange des Piusseminars, das damals auch das Würzburger Priesterseminar und die theologische Fakultät beherbergte. 1949 reiste er nach Rhodesien und wirkte seither dort auf verschiedenen Stationen, vor allem in St. Luke, Empandeni und Gwanda. 1979 wurde er auf die Missionsstation Regina Mundi versetzt.
Bruder Matthias Sutterlüty CMM
Am frühen Morgen des 10. November 1983 fuhr Bruder Matthias Sutterlüty CMM mit sechs schwarzen Arbeitern zum Damm des künstlich angelegten Stausees am Tshankitshafluss, etwa fünf Kilometer von der Missionsstation Embakwe entfernt. Als er am Spätnachmittag nicht zurückkehrte, wurde man unruhig auf der Station. Eine halbe Stunde später fand man den ausgebrannten Wagen des Bruders, jedoch keine Spur von ihm selbst, auch nicht von den Arbeitern. Eine große Suchaktion wurde gestartet. Am Morgen des nächsten Tages fand man seine Leiche. Mit einem Vorstoßhammer hatte man ihm die Schädeldecke und das Rückgrat zertrümmert, mit mehreren Bajonettstichen den Körper verletzt und in einem Ameisenloch verscharrt. Gerichtsmedizinische Untersuchen deuten darauf hin, dass Bruder Matthias noch am Leben war, als er verscharrt wurde. Verzerrte Finger und Speichelblasen auf den Lippen legen nahe, dass er, obschon ohne Bewußtsein, noch einige Zeit gelebt hat. Bruder Matthias wurde 1933 im Bregenzerwald geboren. 1963 legte er seine erste Profess bei den Mariannhillern in Riedegg/Oberösterreich ab. Bis 1968 arbeitete er in der Buchhaltung und später als Provinzökonom. 1970 kam er nach Rhodesien. Zunächst wirkte er in Brunapeg, dann auf der Missionsstation St. Paul. Nach der Ermordung von Dr. Hanna Decker und Sr. Ferdinanda Ploner kam er dann auf die Missionsstation Embakwe.
Bruder Killan Knörl CMM
Am Abend des 19. April 1988 erschienen vier bewaffnete Schwarze auf der Missionsstation Empandeni. Die anwesenden Missionare trieben sie in das Büro. Dann zwangen sie den jungen schwarzen Mariannhiller Pater Luke Mlilo, seine drei weißen Mitbrüder, Pater Johannes Banning, Bruder Erasmus Schelle und Bruder Kilian Knörl CMM zu fesseln und zu töten. Pater Luke weigerte sich und es gelang ihm zu flüchten. Jetzt schlug der Anführer der Bande mit einem Beil auf den gefesselten Pater Johannes ein und verletzte ihn an Kopf und Schulter. Bruder Kilian konnte sich befreien; er entriss dem Täter das Beil und setzte sich damit zur Wehr. Dabei wurde Bruder Kilian von zwei Schüssen tödlich getroffen. Nach dieser Bluttat verschwanden die Banditen wieder im Busch.
Bruder Kilian stammt aus Heroldsberg/Oberfranken, wo er 1930 zur Welt kam. 1947 trat er im Missionshaus St. Josef in Reimlingen ein; 1950 legte er die erste Profess ab und arbeitete bis 1960 in der Landwirtschaft. Dann wurde er nach Rhodesien entsandt; zuerst wirkte er auf den Stationen Regina Mundi und Embakwe, zuletzt in Empandeni. Auf allen Stationen betreute er das Vieh und die Landwirtschaft.