Sei treu bis in den Tod, dann werde ich dir den Kranz des Lebens geben.
Liebe Mitbrüder,
Sehr geehrte Trauernde Angehörige,
Liebe Mitchristen
Treu bis in den Tod!
Ich denke, das kann man mit Fug und Recht von unserem Bruder Vitus behaupten. Er war ein Mensch, der über viele Jahrzehnte hinweg treu und beständig Tag für Tag seine Ordensberufung gelebt hat.
Geboren war Br. Vitus am 18. April 1938 im Multerberger Waldhäuser im Böhmerwald. Mit acht Jahren wurde er 1946 mit seiner Familie aus der Heimat vertrieben und fand zunächst in Crailsheim sein neues Zuhause. In Westgartshausen besuchte er die Volksschule, und bereits im Alter von 15 Jahren kam er als Aspirant für den Ordensberuf hierher nach Reimlingen. Er machte eine Schreinerlehre und arbeitete nach Ablegung seiner Gesellenprüfung im Jahr 1956 über viele Jahre hinweg in unserer Schreinerei. 1957 legte er seine erste Profess ab. Mehr als 25 Jahre war er Mitglied der Prüfungskommission der Schreinerinnung Donau-Ries. Auch in unseren anderen Häusern, zum Beispiel in Arnsberg, Maria Veen und Lohr war sein Können als Schreiner gefragt.
Große Bedeutung hatte für sein Leben der Tertiatskurs, ein fünfmonatiger geistlicher Fortbildungskurs, an dem er im Jahr 1978 in Nemi in Italien teilnahm.
1980 übertrugen ihm die Mitbrüder das Amt des Hausökonomen her in Reimlingen. Gewissenhaft sorgte er sich fortan um die Finanzen des Missionshauses. Drei Jahre war er zudem Kassierer im Reimlinger schlossverein.
Seit Beginn seines Noviziates bis zu seinem Tod versah er den Dienst des Mesners in unserer Hauskapelle. Reimlingen und Bruder Vitus, das hat irgendwie zusammengehört. Praktisch sein ganzes Ordensleben hat er her verbracht. Kein anderer Mitbruder war länger Mitglied des Missionshauses.
Bruder Vitus ist für mich ein Vorbild. Er hat uns vorgelebt, was Treue und Beständigkeit im Ordensleben bedeutet. Er war treu bis in den Tod. So vertraue ich darauf, dass er jetzt von Christus die Krone des Lebens empfangen wird.