Seid wachsam! (1 Petr 5,8)
Liebe Mitbrüder, sehr geehrte Trauernde Angehörige, liebe Mitchristen!
Dieser Mahnung aus dem ersten Petrusbrief ist Pater Bonifatius sein Leben lang treu geblieben. Bei ihm gab es keine Schlampigkeit, kein Abweichen von den Regeln. Er war ein treuer und gewissenhafter Ordensmann.
Geboren wurde er am 25. April 1924 in Breslau, wo er auch die Volksschule besuchte. Danach machte er eine Lehre zum Industriekaufmann und wurde Kaufmännischer Angestellter. Im März 1942 wurde er zum Reichsarbeitsdienst eingezogen, im Dezember zur Wehrmacht. Gegen Ende des Krieges geriet er für zwei Monate in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Seit 1946 besuchte er unser Spätberufenenseminar in Reimlingen und begann nach dem Abitur 1950 sein Noviziat. Im folgenden Jahr legte er die Gelübde ab, und empfing 1956 in Würzburg die Priesterweihe.
Von 1956 bis 1976 war er Präfekt an unserem Reimlinger Seminar und Lehrer an unserer Spätberufenenschule. Zwischen 1976 und 1977 arbeitete er als Religionslehrer in Nördlingen und war danach bis 1994 Leiter unseres Verlages. 1996 siedelte er vom Schloss in das Missionshaus über. So lange es seine Gesundheit zuließ, übernahm er Seelsorgsaushilfen in der näheren und weiteren Umgebung. Zuletzt verbrachte er seinen Lebensabend auf unserer Pflegestation, wo er optimal versorgt war.
Pater Bonifatius war stets darum besorgt, alles richtig zu machen. Gewissenhaft hat er darüber gewacht, dass beim Gottesdienst alles richtig lief und dass die liturgische Ordnung eingehalten wurde. Gerade als Verlagsleiter kam ihm seine genaue, korrekte Art zugute, besonders bei der Buchhaltung. Ordnung war ihm wichtig, in jeder Hinsicht.
Er war ein wachsamer Mensch. Auch wenn sein Tod dann doch überraschend für uns kam, bin ich überzeugt, er war bereit für diese Begegnung mit Jesus und darf nun bei ihm zu Tisch sitzen und mit ihm Mahl halten.