Bereits im Februarheft wurde erwähnt, dass Bruder Vitus am Silvestertag 2018 nach kurzer Krankheit im Krankenhaus in Nördlingen verstorben ist. Bruder Vitus ist als Adolf Bertelwieser auf dem Kreuzbaun-Hof in den Multerberger Waldhäusern 13 am 18.04.1938 geboren. Sein Vater Josef Bertelwieser stammt vom Lukasn-Haus in Multerberg. Seine Mutter Katharina Bertelwieser geb. Keplinger war die dritte der vier Kreuzbaun-Schwestern, von denen die Kreuzbaun-Sippe abstammt. Adolf war das 12. Kind einer sehr kinderreicher Familie mit insgesamt 14 Kindern. Von diesen starben fünf bereits im Kindesalter. Seine erwachsenen Geschwister Josef, Anna, Hedwig, Theresia und Robert gingen ihm auch im Tode voraus. Die drei Schwestern Hilde, Rosa und Maria trauern um ihn.
Es folgt nun ein Auszug der Ansprache von Provinzial Pater Mario Muschik beim Requiem, die das Leben von Bruder Vitus äußerst treffend beschreibt: „Treu bis in den Tod! Ich denke, das kann man mit Fug und Recht von unserem Bruder Vitus behaupten. Er war ein Mensch, der über viele Jahrzehnte hinweg treu und beständig Tag für Tag seine Ordensberufung gelebt hat. Mit acht Jahren wurde er 1946 mit seiner Familie aus der Heimat vertrieben und fand zunächst in Crailsheim sein neues Zuhause. In Westgartshausen besuchte er die Volksschule, und bereits im Alter von 15 Jahren kam er als Aspirant für den Ordensberuf hierher nach Reimlingen. Er machte eine Schreinerlehre und arbeitete nach Ablegung seiner Gesellenprüfung im Jahr 1956 über viele Jahre hinweg in unserer Schreinerei. 1957 legte er seine erste Profess ab. Mehr als 25 Jahre war er Mitglied der Prüfungskommission der Schreinerinnung Donau-Ries. Auch in unseren anderen Häusern, zum Beispiel in Arnsberg, Maria Veen und Lohr war sein Können als Schreiner gefragt. 1980 übertrugen ihm die Mitbrüder das Amt des Hausökonomen hier in Reimlingen. Gewissenhaft sorgte er sich fortan um die Finanzen des Missionshauses. Seit Beginn seines Noviziates bis zu seinem Tod versah er den Dienst des Mesners in unserer Hauskapelle. Reimlingen und Bruder Vitus, das hat irgendwie zusammengehört. Praktisch sein ganzes Ordensleben hat er hier verbracht. Kein anderer Mitbruder war länger Mitglied des Missionshauses. Bruder Vitus ist für mich ein Vorbild. Er hat uns vorgelebt, was Treue und Beständigkeit im Ordensleben bedeutet. Er war treu bis in den Tod. So vertraue ich darauf, dass er jetzt von Christus die Krone des Lebens empfangen wird."
Die Heimat lag Bruder Vitus auch sehr am Herzen. So war er doch immer ein treuer Besucher der Heimattreffen und hat wohl keines ausgelassen. Die Beerdigung fand am 3. Januar 2019 auf dem Friedhof in Reimlingen mit anschließendem Requiem im Missionshaus St. Josef statt. Auf dem Friedhof spielten vier Musikanten mit Blechblasinstrumenten zum letzten Geleit. Es waren sehr viele Bekannte und Verwandte anwesend, die Bruder Vitus die letzte Ehre erwiesen. Im Anschluss fand in der klostereigenen Hauskapelle das Requiem statt, welches von 10 Priestern zelebriert wurde. Weitere 7 Priester und seine Mitbrüder wohnten der Trauerzeremonie bei. Franz Mayer, ein Vorstandsmitglied des Heimatvereins hat einen Nachruf gehalten und anschließend mit dem Flügelhorn das Böhmerwaldlied gespielt, was ein sehr ergreifender Moment für die Trauergäste war.
Lieber Bruder Vitus ruhe in Frieden.
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Nachruf auf Bruder Vitus
In der Zeitschrift "Glaube und Heimat" erschien folgender schöner Nachruf auf Bruder Vitus Bertelwieser CMM