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Wort von Provinzial Pater Mario Muschik an die Freunde und Förderer der Missionare von Mariannhill zum Pfingstfest 2018

"Tröste den, der trostlos weint!"

Liebe Freunde von Mariannhill!

Dieser Vers aus einem alten Pfingstlied hat mich schon als Kind ziemlich berührt, worin der Heilige Geist als Tröster angerufen wird. Vielleicht lag es daran, dass man als Kind Traurigkeit und Trostlosigkeit als besonders schlimm empfindet. Wenn Erwachsene traurig sind, dann oft deshalb, weil sie einen Verlust erlitten haben. Oder weil sie gescheitert sind, versagt haben. Bei einem Kind kommt noch etwas anderes dazu: Oft kann ein Kind die traurige Situation nicht ohne Hilfe von Erwachsenen verändern. Es fühlt sich nicht nur traurig, sondern hilflos und ausgeliefert. Es fühlt sich im wahrsten Sinne des Wortes trostlos.

Schon in der heiligen Schrift wird der Heilige Geist als der Tröster bezeichnet, und seither ist „Tröster“ ein Name für ihn in den Liedern und Gebeten der Kirche. Zu allen Zeiten haben Menschen die Erfahrung gemacht, dass der Heilige Geist hilft, die Traurigkeit zu überwinden, auch in Situationen, denen wir ohne seine Hilfe schutzlos ausgeliefert wären. Der Heilige Geist schenkt den Glauben an die Auferstehung Jesu und die Auferweckung der Toten.

Dies nimmt einem Gläubigen Menschen zwar nicht die Trauer angesichts eines Verlustes oder gar des Todes eines lieben Menschen. Aber es ist für ihn keine hoffnungslose Trauer mehr. Wir sind dem Tod nicht hilflos verfallen für immer. Der Heilige Geist hat immer wieder Menschen, die versagt haben und schuldig geworden sind, den Mut gegeben, umzudenken und einen neuen Anfang zu wagen. Und der Heilige Geist hat Menschen die Kraft gegeben, aus ihrer eigenen Hilflosigkeit auszubrechen. Denken wir nur an die Jünger Jesu, die sich aus Furcht selber eingesperrt haben, und die dann, als der heilige Geist zu ihnen gekommen war, mutig die Botschaft von der Auferstehung Jesu verkündet haben.

Auch in der Arbeit der Seelsorgerinnen und Seelsorger in aller Welt, der Missionare und Ordensleute, und im Leben von allen Menschen, die bewusst ihren christlichen Glauben leben, kann man etwas vom Wirken des Heiligen Geistes erahnen.

So versuchen auch wir Missionare von Mariannhill, unsere Schwestern, die Missionsschwestern vom Kostbaren Blut, und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in aller Welt, den Menschen die Frohe Botschaft von der Auferstehung zu verkünden, ihnen Mut zu machen zu einem Neubeginn, und sie zu ermutigen, aus ihrer Hilflosigkeit auszubrechen.  

Als Kind hat mich die Bitte an den Heiligen Geist: „Tröste den, der trostlos weint!“ immer besonders berührt, vermutlich, weil ich gespürt habe, dass mit Gottes Hilfe ein Ausbruch aus der Hilflosigkeit möglich ist.

Wir Missionare von Mariannhill bedanken uns bei Ihnen für Ihre treue Unterstützung unserer Arbeit, und wünschen Ihnen Kraft und Mut und den Trost des Heiligen Geistes!

Ihnen allen ein gesegnetes Pfingstfest!

Pater Mario Muschik CMM - Provinzial

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