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Brief an die Freunde und Förderer zum Pfingstfest 2018 ist erschienen

Im aktuellen Brief an die Freunde und Förderer wird der Blick auf das aktuelle Projekt der Missionare von Mariannhill gelenkt. 

Zusammen mit der Österreichischen Region der Missionare von Mariannhill haben wir uns in diesem Brief  entschieden, das Augenmerk auf die vielseitigen Aufgaben der einheimischen Schwestern „Töchter des heiligen Franziskus von Assisi“ (FSF) in der Diözese Mariannhill in Südafrika, zu richten. Seit ihrer Gründung am 8. Dezember 1922 durch Bischof Adalbero Fleischer CMM haben sich die Schwestern um die Armen, die Kranken und die Kinder gekümmert und sich in der Katechese beim einfachen Volk auf dem Land verdient gemacht. Im Laufe der Jahre und auf Grund besserer Ausbildung haben sich die Schwestern auch auf vielen anderen sozialen und caritativen Gebieten engagiert. Viele Schwestern haben heute Hochschul-Abschlüsse und sogar Doktor-Titel.

Helfen ohne Unterstützung

Wie gesagt, es handelt sich um eine einheimische Kongregation, das heißt, sie haben nicht den gleichen finanziellen Rückhalt wie die meisten europäischen Missionsorden. Sie betreiben zum Beispiel ein großes Kinderheim mit vielen AIDS-Waisen. Vom Staat bekommen sie so gut wie keine Unterstützung, aber die Kinder müssen essen, jeden Tag, und die Angestellten müssen bezahlt werden. Daher dieser Appell zur Unterstützung der Töchter des heiligen Franziskus von Assisi.

Auf mehrere Ebenen konzentriert sich das Apostolat der Schwestern. Einige davon sollen hier etwas eingehender beschrieben werden.

Ein sehr intensives Programm heißt „Sicelimpilo“, nach meinem etwas verrosteten Zulu heißt das so viel wie „Wir wollen leben“. Dies ist ein Programm, in dem die Schwestern nach außen gehen. Sie gehen hinaus zu den Menschen, zu den Dörfern und Kraals, wo notleidende Menschen Hilfe brauchen.  Dabei wenden sie die holistische Methode an: Menschen werden gesehen als eine Einheit von Körper, Seele, Geist und Psyche. „Sicelimpilo“ wurde vor etlichen Jahren begonnen, als HIV/AIDS eine echte Pandemie im südlichen Afrika geworden war.

Die Patientinnen und Patienten werden zu Hause, in ihrer gewohnten Umgebung, gepflegt und versorgt. Die Mittel der Schwestern sind sehr begrenzt und die Kranken selber können meist keinen Beitrag leisten. In vielen Familien, in denen die Mutter oder Großmutter krank ist, müssen die Kinder für sich selber sorgen. Ein unmöglicher Zustand, besonders wenn die älteren Kinder schon nach der zweiten oder dritten Klasse die Schule abbrechen müssen. Die Schwestern helfen, wo sie können, oft mit Produkten aus ihren eigenen Gärten, aber es fehlt an allen Ecken an Bargeld, um wenigstens die notwendigsten Medikamente kaufen zu können.

Schon früh haben die Schwestern damit begonnen, freiwillige Helfer zu organisieren. Diese werden gut ausgebildet, um zu Hause einfache Dienste für die Kranken zu leisten. So werden manchmal echte Talente entdeckt, besonders unter den Jugendlichen. Das Gemeinschaftsgefühl und die Solidarität wird gefördert und auch die liebevolle Diakonie.  Das geht Hand in Hand mit dem Bewusstsein, dass das Christentum nicht nur eine Sache des Wortes ist, sondern dass es durch Werke der Barmherzigkeit gelebt wird.

Familien ohne Väter

Ein zweiter Schwerpunkt für den sozialen Dienst der Schwestern ist ihre Sorge für die Kinder. Die Situation der Kinder ist oft sehr prekär. Meist glänzen die Väter durch Abwesenheit. Viele sind in den Städten oder suchen Arbeit in den Industriegebieten. Leider unterstützen die wenigsten ihre Familien zu Hause. Die Schwestern helfen, soweit es ihre begrenzten Mittel erlauben. Dabei sind sie sehr darauf bedacht, die Menschen zur Selbsthilfe anzuhalten und auszubilden, zum Beispiel durch das Anlegen von  Gemüsegärten oder andere Formen von Heimarbeit.

Die Kinder sind die Ärmsten

Schon früh in ihrer Geschichte haben die Schwestern die Notwendigkeit gesehen, für Kinder in besonders drastischen Fällen ein Heim zu schaffen.  Das erste Waisenhaus war vor Jahren in Umthwalume gegründet worden, das Herz-Jesu-Heim, für Kinder von 5 bis 18 Jahren. Es folgte das Heim in  Assisi für Kinder von Neugeborenen bis zum Alter von 12 Jahren. Inzwischen haben die Schwestern, mit wenig Geld, aber mit viel Vertrauen auf die Vorsehung eines barmherzigen Vaters, ein drittes Heim aufgemacht, einen Kinderhort für die Sorge um die Kinder im Vorschulalter. Diese drei Einrichtungen allein zu unterhalten kostet viel Geld und da es sich oft um Waisenkinder handelt, können die Familien herzlich wenig beisteuern. Auch der Staat bietet keine nennenswerte Unterstützung. Daher dieser Hilferuf an die Menschen. Wir hoffen und beten, dass Menschen guten Willens wieder großzügig zu helfen bereit sind. 

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