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Predigt von Provinzial Pater Mario Muschik anlässlich der Beerdigung von Bruder Helmut Knab CMM

Liebe Mitbrüder,
sehr geehrte Trauernde Angehörige,
liebe Mitchristen

Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!

Dieses Wort aus dem Philipperbrief kommt mir in den Sinn, wenn ich an Bruder Helmut denke. Denn das ist es, was mir persönlich an ihm aufgefallen ist, und was mich beeindruckt hat: Er hat immer Freude ausgestrahlt. Sicher, sein Leben war nicht immer eitel Sonnenschein, es gab sicher auch Sorgen, Herausforderungen, Krankheiten. Ich habe ihn dennoch immer als einen frohen Menschen kennengelernt, und ich kannte ihn nun auch schon seit fast 30 Jahren.

Geboren war er an Allerheiligen im Jahr 1936 im Mainzer Ortsteil Hechtsheim, wo er aufwuchs und die Volksschule besucht hat. Zeitlebens hielt er engen Kontakt mit seinen Angehörigen, und seine Verwandten hingen sehr an ihm.

Im Oktober 1953 kam Bruder Helmut ins Missionshaus nach Reimlingen, wo er seine Schreinerlehre begann. Das Jahr 1956 war für ihn von zwei wichtigen Ereignissen geprägt: Am 1. Mai legte er seine Erste Profess ab, und am 30. Juni seine Gesellenprüfung. Am 5. Mai 1960 bestand er seine Meisterprüfung.

„Eure Güte werde allen Menschen bekannt!“

Auch diese Worte des Philipperbriefes trafen auf Bruder Helmut zu, in zweifacher Hinsicht.

Er war fachlich und handwerklich einfach gut, im wahrsten Sinne des Wortes ein Meister seines Fachs. Er arbeitete seit den 60er Jahren in der Schreinerei des Missionshauses, und machte Schreinerarbeiten in unseren anderen Niederlassungen, so in Würzburg und Lohr am Main, und auch bei unseren österreichischen Mitbrüdern auf Schloss Riedegg und bei unseren Schwestern in Langen, im Geburtsort unseres Gründers. Auch zur Neuausstattung des Reimlinger Schlosses im Zuge der Renovierung und des Bürgermeisteramtes trug er bei.

Im weiten Umkreis von Reimlingen war er als Schreinermeister bekannt und geachtet, mehr als 25 junge Menschen hat er in das Schreinerhandwerk eingeführt. Im Jahr 2003 wurde er mit dem Goldenen Meisterbrief ausgezeichnet.

Aber mit Güte meine ich nicht nur die Qualität seines handwerklichen Könnens, sondern auch seine Großzügigkeit, die er an den Tag gelegt hat. Er war in keiner Weise berechnend. Dies wurde von allen geschätzt, von vielen bewundert, manchmal vermutlich auch ausgenutzt.

Seit 1963 war Bruder Helmut Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, seit 1997 Ehrenmitglied.

„Was immer wahrhaft ist, (…), darauf seid bedacht!“ Auch diese Worte des Philipperbriefes kennzeichnen einen Charakterzug von Bruder Helmut. Er war dafür bekannt, dass er - wie angeblich viele Menschen aus seiner Mainzer Heimat – sein Herz auf der Zunge trug und offen ausgesprochen hat, was er gedacht hat, ohne sich zu verstellen.

„Der Herr ist nahe!“

Das durften wir auch durch das Leben und Beispiel von Bruder Helmut erfahren. In seinem Leben ist etwas von Gottes Nähe aufgeleuchtet.

Es ist ein Auftrag an alle Christen, auch an uns, so zu leben, dass etwas von Gottes Nähe spürbar wird.

Als Christen Leben wir in der Hoffnung, dass wir besonders im Tod Gottes Nähe erleben dürfen, auf einzigartige Weise. Das wünschen wir jetzt auch Bruder Helmut: Dass er nun für immer erleben darf „Der Herr ist nahe!“ AMEN

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