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60 Jahre Ordensprofess von Bruder Stephan (Alois) Frommelt (1957-2017)

Geboren am 28. August 1932 in Triesen im Fürstentum Lichtenstein, erlebte er in einer von zehn Geschwistern musikalisch begabten Familie eine glückliche Jugend. Nach acht Jahren Volksschule und zwei Jahren Fortbildungsschule absolvierte er die Schreinerlehre in Vaduz und besuchte die Gewerbeschule in Buchs, beides schloss er mit Erfolg ab. 1955 meldete er sich in Brig und begann dort das zweijährige Noviziat, wo er 1957 seine Ordensgelübde ablegte und den Namen Stephan erhielt. 1960 wurde er für die Afrika-Mission bestimmt und wurde dann 1961 im schweizerischen Missionsjahr in der Kathedrale St. Gallen ausgesandt. Bald danach reiste er nach Mthatha, dort, wo er, wie er selbst sagt, „lebenslänglich“ seine Zeit abgebüßt hat. In den letzten 53 Jahren bis zu seiner Rückkehr nach St. Josef hat Bruder Stephan auf dem Schreinerberuf gearbeitet, wobei er sich auch in Schlosserarbeiten auskannte. Mit großer Schaffenskraft und viel Herzblut konnte er seine Fähigkeiten auch als Architekt bei vielen Bauten wie an Schulen, Kirchen, Wohnheimen, Lehrstätten und Inneneinrichtungen unter Beweis stellen. Er war auch besorgt, jungen Menschen aus den Slums von Mthatha gute Kenntnisse im Holzbau zu vermitteln und Arbeitsplätze zu verschaffen. Mit jeweiliger großer Bescheidenheit vollführte er seine Arbeit, und immer wieder fand er Entwicklungshelfer, die ihm zur Seite standen. All das, was er aufbauen konnte, angefangen von der Werkstatt bis zum Zahlen von Löhnen, wäre ohne großzügige finanzielle Unterstützung der Entwicklungshilfe Lichtensteins nicht möglich gewesen. Bruder Stephan hatte ein überaus gutes Herz und hatte viel Vertrauen in seine jungen Leute, die bei ihm Arbeit und Hilfe suchten. Jeden Morgen standen eine Anzahl junger Leute vor seiner Werkstatt und baten um Hilfe in den verschiedensten Anliegen, und es war schwer für Bruder Stephan, Hilfe zu verweigern. Angesichts der ökonomischen Lage war seine Hilfe ein Tropfen auf den heißen Stein, ein Fass ohne Boden und dennoch eine Hilfe in Not. Eigentlich wäre Bruder Stephan lieber in Afrika geblieben, aber auch er merkte, dass seine Kräfte nachließen, und so entschloss er sich 2014, nach St. Josef zurückzukehren und seinen wohlverdienten Ruhestand einzunehmen. Auch hier kann er nicht in Muße verweilen und setzte sich im Stillen, wie er es gewohnt war, für uns Mitbrüder ein. Herzliche Gratulation zum Jubiläum und lieben Dank. 

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