Seit der Gründung im März 1998 sind mehr als 20 Jahre vergangen. Zeit also für eine Rückschau und die Frage, was aus dem Freundeskreis Mariannhill in Maria Veen geworden ist. Die Idee, Freunde und Förderer enger an das Werk der Missionare von Mariannhill zu binden, gab es schon weit vor den ersten Gehversuchen in Maria Veen. So blickt der Freundeskreis in Bad Abbach schon auf eine 30jährige Geschichte zurück. Auch in anderen Ländern, wo wir Missionare von Mariannhill tätig sind, gibt es solche enge und gute Verbindungen, so etwa in der Schweiz, Spanien oder in Südafrika und Simbabwe.
Ein Name muss her
In Maria Veen bemühte sich vor allem Pater Christoph Beesten um einen solchen Zusammenschluss von Menschen, welche das weltweite Werk der Missionare von Mariannhill unterstützen. Bei dem ersten Treffen entschied man sich, der Gruppe den im Deutschen günstiger wirkenden Namen „Freundeskreis Mariannhill Maria Veen" zu geben. Es ist kein eingetragener Verein, sondern eher eine lose Gruppe von Menschen aus Maria Veen und Umgebung, die sich für die Arbeit der Missionare von Mariannhill interessieren und engagieren. Darunter sind auch Ehemalige Schüler und Lehrer des ordenseigenen Gymnasiums in Maria Veen sowie Angehörige von Mariannhillern.
Um der losen Gruppe ein wenig Struktur zu geben, wurde die Leitung einem gewählten Vorstand übertragen. Zur Zeit besteht dieser aus dem Präses Pater Christoph Beesten, Heinz Gremme, Alfons Voß, Irmgard Beyer und Eugen Kölker. Bei den ersten Treffen im Kloster Maria Veen ging es auch um eine Struktur für die Zusammenkünfte. So war schnell klar, dass es regelmäßige Treffen geben sollte, auf denen Projekte der Missionare von Mariannhill oder der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut vorgestellt werden. Auch wollte man Fahrten zu den Orten organisieren, wo die Mariannhiller Schwestern und Patres leben. Aber auch Aktionen um Spenden zu sammeln sollten gut vorbereitet werden.
208.000 Euro für Projekte
Zwei Mal im Jahr trifft man sich im Kloster in Maria Veen zu einem solch guten Austausch. 20 bis 40 Personen nehmen die Einladung gerne an. Einige von ihnen kommen schon zu dem gemeinsamen Mittagessen, während der Großteil zum eigentlichen Treffen um 14 Uhr anreisen. Neben Vorträgen von Mariannhiller Schwestern und Patres oder Mitgliedern aus dem Freundeskreis gibt es Berichte über die aktuellen Aktivitäten. Meditationen und gemeinsame Gottesdienste stärken die Gemeinschaft sowie die Verbindung zu der Arbeit der Mariannhiller Schwestern und Patres. Auch ehemalige Schüler, die als Missionare auf Zeit im Einsatz waren, informieren über dieses weltweite Engagement der Mariannhiller.
Bei den jeweiligen Treffen unterhalten sich die Anwesenden auch über die Projekte, die man gerne mit Spenden unterstützen möchte. Seit der Gründung vor über 20 Jahren wurden insgesamt 208.000 Euro verteilt. So erhielt die Provinz in Papua Neuguinea 94.625 Euro, die Provinz Ostafrika 65.275 Euro, die Provinzen in Südafrika 43.410 Euro und 5.230 Euro flossen in weitere Länder. Vor allem Projekte für Straßenkinder, Jugendlichen und Schulen in Papua Neuguinea werden gerne unterstützt. Ansprechpartner ist vor allem Pater Arnold Schmitt, der mehrere Jahre Schulseelsorger in Maria Veen war und so vielen Mitgliedern aus dem Freundeskreis gut bekannt ist.
Hilfe in Papua Neuguinea und Kenia
Seit vielen Jahren ist er in Lae, der zweitgrößten Stadt von Papua Neuguinea als Pfarrer tätig. Er untersützt Schulen mit dem Bau von Klassenzimmern, Lehrerzimmern und Toiletten und hilft besonders den bedürftigen Kindern mit Schulgeld, Unterrichtsmaterialien sowie Schuluniformen. Neben diesen „normalen" Schulen unterhält Pater Arnold auch sogenannte „Literacy-Schulen", in denen Jugendliche sowie einige Erwachsene ein Minimum an Lesen, Schreiben und Rechnen erlernen können. Für Straßenkinder hat Pater Arnold in den letzten Jahren ein Straßenkinder-Zentrum errichtet. In einem Gesundheitszentrum wird auf seine Initiative hin eine medizinische Minimalversorgung gewährleistet. Dies ist auch dringend nötig, denn der Staat kommt seiner Fürsorgepflicht für Schulen oder Gesundheitszentren nicht nach. Er überlässt es lieber den Kirchen.
Aber auch in Ostafrika engagieren sich die Mitglieder des Freundeskreises gerne. So etwa in der Pfarrei Juja Farm, die etwa 60 Kilometer südöstlich von der Hauptstadt Kenias, Nairobi, liegt. Auch hier liegt das Augenmerk vor allem in der Förderung von Schulen und Ausbildungsstätten. Der Austausch zwischen der Pfarrei Juja Farm und Maria Veen wird auch dadurch gefördert, dass immer mal wieder Jugendliche aus Maria Veen nach Kenia in Begleitung von Pater Thomas Winzenhörlein reisen, um dort vor Ort in einem Waisenhaus, dem Kindergarten oder in den Schulen drei Wochen mit zu arbeiten.
Sich selber ein Bild machen
Neben der Hilfe für die verschiedenen Projekte gelingt es dem Freundeskreis auch immer, sich selber ein Bild von der Arbeit der Missionare von Mariannhill oder der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut zu machen. So reiste man nach Mariannhill in Südafrika oder besuchte die Niederlassungen in Papua Neuguinea. Aber auch Abstecher zu den Klöstern in Deutschland, Österreich und den Niederlanden standen schon auf dem Programm. Um die Spiritualität der Mariannhiller besser zu verstehen, werden auch immer wieder Niederlassungen der Trappisten aufgesucht. Immerhin gehörte Abt Franz Pfanner, der Erbauer von Mariannhill und der Gründer der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut, dem Trappistenorden an. Ein besonderer Höhepunkt war die Teilnahme an der Seligsprechungsfeier von Pater Engelmar Unzeitig.
Wert legen die Verantwortlichen im Freundeskreis Maria Veen auch auf ihre öffentlichen Aktionen, die dabei helfen, die Arbeit und das Leben der Missionare von Mariannhill sowie der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen. So ist der Stand des Freundeskreises auf dem Schulfest des ordenseigenen Gymnasiums in Maria Veen ein beliebter Besuchermagnet. Es gibt selbstgemachte Marmelade oder afrikanische Handwerkskunst. Auch auf dem jährlichen Martinsmarkt in Maria Veen findet man den Freundeskreis mit einem großen Angebot. Stofftaschen und Kaffeebecher, die mit dem Spruch „Better fields, better homes, better hearts" verziert sind, finden immer wieder bereitwillige Käufer. Gerne erinnert man sich auch an das Benefizkonzert mit dem Marinemusikkorps Nordsee, das man vor 10 Jahren zu Gunsten der Projekte organisierte, und viele Menschen aus dem Münsterland erreichte.
Über die Treffen des Freundeskreises sowie die verschiedenen Projekte wird immer wieder in der lokalen Presse gut informiert. So gelangt der gute Ruf des Freundeskreises auch über die Mauern des Klosters in Maria Veen hinaus und findet immer wieder eine gute Resonanz.